Frankfurt. .
Joachim Löw möchte sich bei der K-Frage nicht drängen lassen. Der Bundestrainer betonte, dass die Entscheidung zwischen Michael Ballack und Philipp Lahm erst im September falle.
Bundestrainer Joachim Löw spielt in der K-Frage weiter auf Zeit. „Dass spekuliert wird, ist normal. Aber ich habe einen festen Zeitplan, nach dem ich erst im September wichtige Entscheidungen bekannt gebe. Davon weiche ich nicht ab. Ich lasse mich auch nicht treiben, von außen beeinflussen oder in eine Ecke stellen“, sagte der 50-Jährige.
Vor allem die Verantwortlichen von Ballacks neuem Klub Bayer Leverkusen hatten die sportliche Führung der Nationalmannschaft wegen des Umgangs mit dem 33 Jahre alten Mittelfeldspieler heftig kritisiert. Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser sprach sogar davon, dass Löw und Bierhoff den 98-maligen Nationalspieler Ballack demontieren. „Die Nationalelf ist nicht beeinflussbar. Ich wünsche mir, dass sich die Vereine nicht in unsere Belange einmischen. Das machen wir umgekehrt ja auch nicht“, sagte Löw.
Entscheidung erst im September
Ungeachtet aller Diskussionen will Löw den Machtkampf zwischen Capitano Ballack und WM-Kapitän Philipp Lahm um die Spielführerbinde bei der deutschen Nationalelf erst zum Auftakt der EM-Qualifikation am 3. September in Belgien entscheiden. Wichtig für Ballack wird dabei sein, wie er sich nach seiner Verletzung in den ersten beiden Spielen mit Bayer Leverkusen präsentiert. „Ich plane mit jedem Spieler, der gute Leistungen bringt. Michael war bis zu seiner Verletzung fester Bestandteil der Nationalmannschaft“, sagte Löw.
Allerdings korrigierte der Bundestrainer eine Aussage des aktuellen DFB-Kapitäns. Ballack hatte im sid-Interview erklärt, dass er nach der WM mit Löw telefoniert hatte. Dabei habe ihm der Bundestrainer erklärt, dass er sich seine Zukunft im Nationalteam betreffend keine Sorgen machen solle. „Das Telefonat fand statt. Aber da wusste ich noch nicht mal, ob ich überhaupt Bundestrainer bleibe. Ich habe zu Michael gesagt: ‘Wenn du fit bist und gute Leistungen bringst, warum sollst du dir dann Sorgen machen?’“, erklärte Löw.
Ballack versteht Bierhoff nicht
Ballack selbst hatte mit Unverständnis auf die anhaltenden Diskussionen um seine Person regiert. Vor allem Aussagen von DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, dass der Neu-Leverkusener sicher auch ohne Kapitänsbinde weiter gerne in der Nationalmannschaft spielen würde, stören Ballack. „Ich weiß nicht, was die Spekulationen vom Manager sollen. Als das Thema während der WM aufkam, habe ich das Turnier natürlich zunächst abgewartet und dann Jogi Löw angerufen. Der Bundestrainer hat mir versichert, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen müsse und ganz entspannt bleiben solle“, sagte Ballack dem Sport-Informations-Dienst (sid): „Deshalb verstehe ich auch die Aussagen von Oliver Bierhoff nicht.“ (sid)