Gelsenkirchen. .

Der VfL Wolfsburg möchte Diego verpflichten. Damit könnte Zvjezdan Misimovic frei werden. Für Schalke? Felix Magath beobachtet den Markt und stellt klar, dass ein großer Transfer wirtschaftlich machbar ist.

Zugegeben, die Formulierung ist nicht übel. Als „Kaufhaus des Westens“ wird Schalke 04 schon bezeichnet, weil Felix Magath in diesem Sommer bereits sieben neue Spieler verpflichtet hat. Da Schalkes Manager aber auch 13 Profis abgegeben hat, ist die Einkaufsliste noch längst nicht geschlossen. Und das Spieler-Karussell könnte jetzt richtig Fahrt aufnehmen.

Denn der VfL Wolfsburg macht ernst bei seinen Bemühungen, den früheren Bremer Diego zurück in die Bundesliga zu holen. VfL-Manager Dieter Hoeneß verhandelte in Turin mit Juventus über einen Transfer des Spielmachers, für den die Italiener 18 Millionen Euro Ablöse fordern. Hoeneß bietet angeblich 16 Millionen – eine Einigung scheint im Bereich des Möglichen. Und an dieser Stelle könnte dann Schalke ins Spiel kommen.

Wenn nämlich Wolfsburg Diego holt, würde der VfL wohl Zvjezdan Misimovic abgeben können. Der Bosnier ist beim AC Florenz, Atletico Madrid und eben Schalke im Gespräch. Felix Magath hielt sich am Dienstag auf Anfrage dieser Zeitung bedeckt, was diese neue Entwicklung betrifft: „Ich kann nicht sagen, was das für uns bedeutet. Ich habe ja nie bestätigt, dass wir Misimovic verpflichten wollen – ich habe es aber auch nie dementiert.“ Magath hält indes viel von Misimovic, der 2009 bei der Meisterschaft mit Wolfsburg sein Regisseur war.

Priorität, das stellt Magath klar, genießt für ihn aber die Verpflichtung eines Stürmers. Mit Paris St. Germain läuft weiter das Pokerspiel um die Guillaume Hoarau: Die festgeschriebenen 20 Millionen Euro will Schalke keineswegs zahlen. Wirtschaftlich wäre ein Transfer dieser Größe aber machbar: „Wenn ich sehe, welche Spieler wir bisher verkauft haben, was eingespart und in der letzten Saison eingespielt wurde, dann könnten wir uns das leisten.“ Insgesamt wird das Budget, das Magath noch ausgeben kann, auf bis zu 35 Millionen Euro geschätzt: Zum einen durch das Geld aus der Champions League, und zum anderen durch die Abgänge von teuren Spielern wie Westermann, Rafinha, Bordon, Kuranyi oder Asamoah.

Magath geht sogar so weit, dass Schalke auch einen Transfer von Diego stemmen könnte: „Ein interessanter Spieler – wenn man ihn denn verpflichten wollte . . .“ Das Karussell nimmt Fahrt auf.