Shanghai. Sportredakteur Frank Lamers weilt aktuell mit der DFB-Delegation in Shanghai und berichtet über die deutsche Nationalmannschaft. Allerdings konnte Lamers Asien noch nicht erobern.

Der Text, der ursprünglich an dieser Stelle erscheinen sollte, ist bedauerlicherweise verloren gegangen. Es war ein einerseits gehaltvoller, andererseits süffig formulierter Text, dessen Pointenreichtum fast schon gefallsüchtig wirkte. Daran kann ich mich noch erinnern.

Frank Lamers
Frank Lamers © WAZ

Weiteres ist mir weniger präsent. Thema muss die Nationalelf gewesen sein, ihre Reise nach Asien. Ansonsten? Weiß nicht mehr. Habe versäumt, das, was sich in meinem Kopf an Wörtern traumhaft elegant zu Sätzen formiert hatte, zu Papier zu bringen. Ist jetzt weg. Bin nach zehn Stunden Flug ohne Schlaf und dem Versuch, mich dem zeitlichen Rhythmus der Region anzupassen, auch nicht zur Rekonstruktion in der Lage.

War sicher falsch, nach der frühmorgendlichen Ankunft in Shanghai erst um 24 Uhr zum Abendessen zu gehen. War auch sicher falsch, meinem Körper zwei oder drei Biere der Marke Tiger zuzuführen. Hatte aber gedacht: Wenn es hier 24 Uhr schlägt, schlägt es in Deutschland erst die 18. Kannst doch nicht um 18 Uhr essen und dann ins Bett. Geht doch nicht. Hatte aber gedacht: Wenn du nicht noch einen Tiger nimmst, dann bist du aufgedreht, dann schläft du wahrscheinlich nicht sofort ein. Das darf doch nicht.

Na ja. Irgendwann ist mir also der Text, der an dieser Stelle erscheinen sollte, weggefressen worden. Beschwerdebriefe meinen Leistungseinbruch betreffend bitte ich an die Deutsche Fußballliga, zu Händen Doktor Rauball, und an den Deutschen Fußball-Bund, zu Händen Doktor Zwanziger, zu adressieren. Ich empfinde mich nämlich als erstes Opfer in der Schlacht um den asiatischen Fußballmarkt.