Durban. .

Miroslav Klose beendete seine Torflaute mit dem Treffer beim 4:0-Sieg des deutschen Teams im Auftaktspiel gegen Australien. „Ich zweifle nie an mir, das ist meine große Stärke“, sagt der DFB-Stürmer.

In der deutschen WM-Torschützenliste nur noch drei Treffer hinter dem besten deutschen Stürmer aller Zeiten Gerd Müller, in der ewigen WM-Torjägerliste nur noch vier hinter dem brasilianischen Ballzauberer Ronaldo: Dennoch war Miroslav Klose nach seiner Wiederauferstehung in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim 4:0 gegen Australien nicht hundertprozentig zufrieden.

„Im WM-Eröffnungsspiel 2002 habe ich gegen Saudi-Arabien dreimal getroffen, 2006 zum Auftakt gegen Costa Rica zweimal und diesmal nur einmal. Da brauche ich 2014 erst gar nicht mehr antreten“, scherzte der 32-Jährige, nachdem er seine seit Oktober im Nationalteam anhaltende Durstrecke zur rechten Zeit beendet hatte. Dann wurde Klose, der gegen die Socceroos in der 26. Minute seinen elften WM-Treffer zum 2:0 erzielt hatte, aber wieder ernst.

„Ich hatte mich mit dem Bundestrainer darauf geeinigt, dass das Australien-Spiel mein Fixpunkt ist. Wir haben alles richtig gemacht“, sagte er und bezog Joachim Löw in seine Eigenlob mit ein. Der Bundestrainer verdeutlichte seinerseits, dass er trotz der monatelangen Sturmflaute des WM-Torschützenkönigs in der DFB-Auswahl und dessen misslicher Situation bei Bayern München nie an Klose gezweifelt habe: „Er hat in wichtigen Spielen immer entscheidende Tore gemacht. Ich habe nie an Klose und auch nicht an Lukas Podolski gezweifelt.“

Mitspieler sprachen vom Traumduo

Nachdem die „Problemfälle“ Podolski, der das 1:0 (8.) erzielt hatte, und Klose dem Vize-Europameister den perfekten Start in das WM-Turnier geebnet hatten, sprachen auch die Mitspieler schon wieder vom Traumduo in der deutschen Offensive. „Die beiden haben im Training gezeigt, wie gut sie drauf sind. Sie werden wieder viele Tore für uns schießen“, sagte Kapitän Philipp Lahm über Klose und Podolski, die vor vier Jahren in Deutschland gemeinsam acht Treffer erzielt hatten.

Speziell Klose war die Erleichterung über sein Tor anzumerken, auch wenn er auf seinen berühmten Salto verzichtete. „Den habe ich bei den Bayern in dieser Saison ja nicht so oft üben können. Deshalb habe ich ihn gelassen, um mich nicht zu verletzen“, sagte der gebürtige Pole, der trotz seiner Probleme in der abgelaufenen Saison einen vorzeitigen Vereinswechsel ausschließt: „Ich fühle mich bei den Bayern sehr wohl, habe in Louis van Gaal einen hervorragenden Trainer und bin nach wie vor der Meinung, dass ich mir wieder einen Stammplatz erkämpfen kann. Erst spiele ich die WM und dann geht es bei den Bayern von vorne los.“

Fast 100 Länderspiele

Zunächst steht aber die WM in seinem Focus, zumal er im Achtelfinale sein 100. Länderspiel bestreiten würde. „Wenn du als kleiner Junge davon geträumt hast, 100 Länderspiele für Deutschland zu machen und dann kurz davor bist - das ist schon Wahnsinn“, sagte Klose, der in 97 Länderspielen 49 Tore erzielte. Dass er auch noch den ein oder anderen Rekord knacken will, gehört zu seinem Selbstverständnis. „Ich zweifel nie an mir. Das ist meine größte Stärke“, stellte er unmissverständlich klar und hofft vor dem nächsten Spiel gegen Serbien dennoch wieder auf viel Zuspruch.

„Louis van Gaal und viele meiner ehemaligen Trainer haben mir per SMS für das Australien-Spiel viel Glück gewünscht. Sie haben mir auch geschrieben, dass sie sicher sind, dass ich treffen werde. Da sieht man mal, was ich für gute Trainer gehabt habe“, sagte Klose, der seinen Salto bei der WM unbedingt noch vorführen will. (sid)