Jetzt reicht's! „Unsäglich" findet Clemens Prokop den jüngsten verbalen Fehltritt von Diskuswerfer Robert Harting, der einer Verhöhnung der DDR-Dopingopfer gleichkommt.

Harting hat sich keinen Ausrutscher geleistet, wie er im Diskusring immer mal vorkommt und wie er auch im Eifer eines Wortgefechts passieren kann. Der Mann ist Wiederholungstäter und kann sich nicht der Anspannung des Wettbewerbs herausreden.

Mit seinem jüngsten, unüberlegten Plädoyer für Doping-Freigabe dürfte der Diskus-Riese noch manche auf seine Seite gezogen haben. Auch Funktionärsschelte, wie er sie unmittelbar vor WM-Beginn mit drastischen Worten betrieben hat, kommt immer gut an. Diesmal jedoch ist Harting eindeutig zu weit gegangen.

Der Mann muss vor sich selbst geschützt werden, und der Leichtathletik-Verband und die Sporthilfe müssen sich fragen lassen, ob ein solcher Sportler noch förderungswürdig ist. Dass er für Medaillen gut ist, darf dabei keine Rolle spielen.