Berlin. Die deutsche Nationalmannschaft verliert gegen die Türkei. Ex-Nationalspieler Matthäus übt Kritik am Bundestrainer Nagelsmann.

Lothar Matthäus ist mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach der überraschenden Niederlage gegen die Türkei (2:3) hart ins Gericht gegangen. „Ich habe gedacht, die Ausprobiererei ist vorbei, nachdem Hansi Flick beurlaubt worden ist. 4-2-3-1 - das sollte das Grundsystem der deutschen Mannschaft sein“, sagte der Rekordnationalspieler bei RTL.

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Natürlich habe ein Trainer auch mal eine etwas andere Idee wie jetzt Nagelsmann mit Angreifer Kai Havertz, den der Bundestrainer völlig unerwartet als Linksverteidiger aufgeboten hatte. Dadurch veränderte sich zumindest im Aufbau auch das System. „Dann war es wieder die Dreierkette, die die deutsche Mannschaft nicht beherrscht“, sagte Matthäus und ergänzte: „Franz Beckenbauer hat mal gesagt, ein Stürmer hat im eigenen Strafraum gar nichts zu suchen.“

Bundestrainer Nagelsmann erklärt Plan mit Havertz

Schon vor dem Spiel erklärte Bundestrainer Nagelsmann seine Idee. „Generell habe ich für ihn eine große Fantasie, weil er ein außergewöhnlich guter Fußballer ist, der sehr viel Tempo hat, der eine außergewöhnliche Kopfballstärke hat“, so Nagelsmann über die Rolle von Havertz als Linksverteidiger. „Er wird jetzt nicht immer der klassische Linksverteidiger sein, wie man ihn vielleicht kennt.“ Damit hatte Nagelsmann recht - denn defensiv war er nicht immer auf der Höhe. Nagelsmann sah das anders: „Für mich hat Kai Havertz ein überragendes Spiel gemacht“, sagte er bei RTL

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Gündogan genervt von Lethargie seiner Mitspieler

Wirklich gut war die deutsche Nationalmannschaft nur in den ersten 20 Minuten, führte auch verdient. Doch dann schlichen sich Fehler ein. „Wir wurden zu lethargisch, einfach zu passiv“, klagte Ilkay Gündogan. „Wir haben uns nicht mehr gut bewegt und die Türken haben das gut gemacht. Wir haben den Druck nicht mehr auf die Türken erzeugen können, waren nicht aggressiv genug. Sie machen dann die Tore nach Fehlern von uns.“

Matthäus kritisiert Doppelsechs aus Gündogan und Kimmich

Auch am Mittelfeld lief es nicht rund und Matthäus störte sich daran. „Gündogan und Kimmich, das hat man auch bei der Weltmeisterschaft gesehen, passen auf der Doppel-Sechs nicht zusammen, weil sie sich zu ähnlich sind. Das sind zwei große Spieler, ich würde fast sagen Weltklassespieler, aber die tun sich nicht gut, wenn sie zusammenspielen.“ Matthäus riet dazu, neben einen der beiden einen Abräumer wie Pascal Groß oder Leon Goretzka zu stellen. „Das wäre die ideale Lösung, aber nicht beide zusammen. Ein Sechser, der vor der Abwehr aufräumt, das ist weder Gündogan noch Kimmich.“