Essen. Der Trainerwechsel beim FC Bayern hatte bislang keinen vernünftigen Effekt. Der Klubführung könnte am Ende der Saison Ungemach drohen. Kommentar.

Mehr als mathematische Grundzüge müssen Fachpersonal und Fans des FC Bayern nicht beherrschen, um sich die Chancen aufs Erreichen des Halbfinals in der Champions League auszurechnen. Seitdem Europas schillerndster Klubwettbewerb unter diesem Namen firmiert, gelang es nur vier Mannschaften, trotz Drei-oder-mehr-Tore-Defizit weiterzukommen. Nie vollbrachte der deutsche Rekordmeister in diesen 31 Jahren das Kunststück – nie verspielte Manchester City so einen Vorsprung. Gmahde Wiesn also für City in München, korrekt?

Es bahnt sich in München ein Hattrick an, indem ein drittes Mal in Folge das Aus schon im Viertelfinale kommt. Für sich betrachtet ist dies gegen City, gespickt mit Erling Haalands und Kevin De Bruynes, kein Weltuntergang – für die aktuelle FCB-Situation aber eben schon. Im Pokal gibt’s koa Titel, in der Bundesliga auch, sollte der BVB in den verbleibenden sechs Partien damit aufhören, mindestens genauso deppert zu sein wie die Münchner.

Bayerns Führung hat sich selbst unter Druck gesetzt

Bayerns Führungsetage hat sich selbst unter Druck gesetzt. Mit dem Trainerwechsel haben Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic viel mehr durcheinander gebracht, als erwartbar war. Wie Julian Nagelsmann von seiner Demission erfuhr, ist ihnen dick aufs Brot zu schmieren. Sportlich (wobei der Geschasste für die nun erst offenkundig gewordene Kadermisere in der Sturmspitze nicht verantwortlich ist) gab es Anlass, lieber auf Thomas Tuchel zu setzen. Die Entscheidung könnte jedoch ein Riesen-Bumerang werden, sollte nicht nur gegen Manchester die Aufholjagd ausbleiben, sondern Ende Mai zudem nach zehn Jahren das Meister-Abo auslaufen. In diesem Fall läge bereits ein Schatten auf Thomas Tuchels Wirken. Die nächste Personaldiskussion müsste dann das Vorstandszimmer betreffen und nicht die Trainerbank .

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