Gelsenkirchen. Beim DM-Halbfinal-Rückspiel gegen Bielefeld gab es viel Diskussionsstoff. Vor allem eine Szene wurde spielenscheidend.

Schalkes U17-Trainer Onur Cinel fehlte ausgerechnet im wichtigen Rückspiel im Halbfinale der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft gegen Arminia Bielefeld (1:3). Wegen einer Gelbsperre, die eigentlich schon beim Hinspiel in Bielefeld (1:0) hätte greifen müssen, da aber schlichtweg verschwitzt worden war, musste der Coach nun dem Spiel im Parkstadion fernbleiben. Cinel durfte erst 30 Minuten nach Abpfiff wieder zu seinem Team.

Sonderregel bei Gelben Karten für Trainer

Schalke-Trainer Onur Cinel.
Schalke-Trainer Onur Cinel. © Getty

„Nach dem letzten Meisterschaftsspiel werden alle gelben Karten für die Spieler aufgehoben. Diese Regelung gilt aber nicht für Trainer. Die vierte Verwarnung wird für Trainer und Offizielle nicht gelöscht. Deswegen konnte ich gegen Bielefeld dieses Mal nicht an der Linie stehen“, so Cinel. Seine emotionale Coaching-Art will der 37-Jährige nicht ändern: „Es gibt einen Grund, warum alle zwei Wochen über 60.000 Fans in unsere Arena nach Schalke kommen. Ich bleibe von meiner Art her so.“

"Die Spieler wissen genau, wie er tickt"

Mathias Schober, Knappenschmiede-Direktor, wollte das Ausscheiden gegen Bielefeld keineswegs daran festmachen, dass Onur Cinel nicht seine Kommandos an der Seitenlinie gab, sondern Assistenztrainer Robin Willeke und der Rest des S04-Trainerteams. Aber möglicherweise hätte Cinel noch hier und da etwas mehr herauskitzeln können. Schober gab zu bedenken: „Vielleicht ist es noch etwas anderes, wenn der Cheftrainer da ist. Man kennt sich, die Spieler wissen genau, wie er tickt.“ Und was sagt Cinel dazu? „An meinem Fehlen lag es nicht, dass wir ausgeschieden sind“, skizziert der U17-Cheftrainer, „meine Trainerkollegen haben es super gemacht.“

Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04:

Rot für Rogasik nach Tätlichkeit

Schober hatte direkt nach dem 1:3-K.o. gegen Arminia Bielefeld das passende Rezept für die Schalker U17-Mannschaft parat: „Aufbauen.“ Der langjährige Bundesliga-Torwart ging zwangsläufig auch auf eine Szene ein, die das Halbfinal-Rückspiel in eine entscheidende Richtung lenkte: Der Platzverweis für Schalkes Defensivmann Pierre Rogasik, der sich eine Tätlichkeit im Mittelfeld erlaubte und seinem Team damit einen Bärendienst erwies. Schober: „Die Rote Karte war der Knackpunkt. Die Emotionen sind insgesamt ein bisschen hochgekocht. Das war schon bei unserem 3:0-Sieg in der Meisterschaft in Bielefeld so. Heute schienen die Emotionen überzuschwappen.“ Schobers Tipp für die Zukunft: „Da muss man schlauer und ruhiger sein. Aber man darf nicht vergessen: Das sind 15-jährige und 16-jährige Jungs.“tt