Essen. Ex-DFB-Star Bastian Schweinsteiger arbeitet bei der WM 2022 als ARD-Experte. Er hinterlässt einen besseren Eindruck als bei der EM 21.
Bastian Schweinsteiger hatte nur Augen für Esther Sedlaczek. Und bevor jetzt irgendwer auf einen unangemessen zotigen Gedanken kommt: Der Fußball-Weltmeister von 2014 konzentrierte sich im Gespräch so sehr auf seine Gesprächspartnerin, dass sich im WM-Stadion diese heimelige Wohnzimmeratmosphäre ausbreitete, die das Fernseherlebnis besonders unterhaltsam werden lässt. Weil der Ex-Fußballprof hörbar den hemmenden Gedanken, an die Nation zu dozieren, vergaß, war der Fokus genau richtig.
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger liefert viele Informationen
Vor und während des Endspiels um die Weltmeisterschaft zwischen Frankreich und Argentinien sponn Schweinsteiger die Erkenntnisse der vergangenen Wochen zu einem informativen Gemälde. Dass die eine oder andere Analyse übermäßig vertraut schien, konnte man dem ARD-Experten nicht vorwerfen, eben weil in vier Wochen wirklich schon alles über Typen und Taktik gesagt wurde, nur eben noch nicht von jedem.
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Dass sich der Fußballer im Vergleich zur EM 2021 deutlich steigern konnte, verdankte er in wesentlichen Teilen Esther Sedlaczek. Sie führte den Experten gekonnt. Dem Gesprächspartner durch die richten Fragen zum richtigen Zeitpunkt den Weg zu weisen, ihm aber zugleich Raum zu geben, dass er glänzen kann, ist eine hohe Kunst
Problematisch wurde es, auch wenn das Wort am Finaltag unangemessen streng wirkt, wenn Bastian Schweinsteiger zu viel Raum bekam. Seine Begründung, warum Gianni Infantinos Einschätzung die WM 2022 die „beste aller Zeiten“ nicht zutrifft, damit zu begründen, dass ihm das Bekannte mit Verweis auf die WM in Deutschland 2006 gesagt hätten, ist doch arg oberflächlich.
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Auch, dass der Fußball-Weltmeister sich bei der Frage, wie es vor einem Finale in der Spieler-Kabine zugehe, in Plattitüden flüchtete, war schade, mehr aber auch nicht. Man kann den Mann am Mikro schließlich nicht zwingen, sehr persönliche Momente auszuplaudern. Das hat Esther Sedlaczek in der Situation stellvertretend für den Fernsehzuschauer akzeptiert. Auch da hat sie einen guten Job gemacht.