Gelsenkirchen. Dieser Tage feiert Schalke das Jubiläum des Uefa-Pokalsiegs. Doch Jahrhundert-Trainer Huub Stevens hat auch schlechte Erinnerungen an diese Zeit.

Huub Stevens, früherer Erfolgstrainer des FC Schalke 04, hat 25 Jahre nach dem Europapokalsieg mit dem Revierklub über Drohungen gegen ihn und den damaligen Manager Rudi Aussauer gesprochen. „Direkt nach dem Uefa-Cup-Sieg musste die Mannschaft umgebaut werden, was für Schalke nicht einfach war. Als der Erfolg nicht wie erwartet weiterging, bekamen wir es mit extrem enttäuschten Leuten zu tun. Sie haben uns sogar gedroht, dass sie uns erschießen wollen“, sagte der 68-Jährige der „Bild am Sonntag“.

„Aus diesem Grund entschied die Polizei, dass Rudi und ich bei einem Spiel im Parkstadion heimlich Schutzwesten tragen mussten“, ergänzte Stevens mit Bezug zur damaligen Schalker Spielstätte. „Ich wollte das gar nicht, aber sonst hätten wir nicht auf der Bank sitzen dürfen.“

Gefährliche Zeit nicht nur auf Schalke

Auch interessant

Die Eurofighter wurden am 7. Mai in der Schalker Arena noch einmal für ihren Erfolg vor 25 Jahren geehrt. Dabei feierten sie dann gleich den Wiederaufstieg ihres Klubs, der durch den Sieg über den FC St. Pauli amtlich wurde. Schalke und die 2. Liga – das sei „nie gut, für niemanden im Verein!", sagte Stevens. „Schalke hat das meisterlich gelöst. Schalke hat es in dieser Saison geschafft, eine Mannschaft mit guten Charakteren zu versammeln. Auf Schalke brauchst du nämlich keine Söldner. Und von denen hatten zu viele in der Abstiegssaison!“

News und Hintergründe zu Schalke 04

Nicht nur auf Schalke hat der Niederländer nach eigenen Angaben schwere Zeiten gehabt. „Als ich Spieler bei PSV Eindhoven war, wurden meine Kinder bedroht. Das war noch viel schlimmer! Denn du musst trainieren und beim Team sein, kannst nicht immer auf deine Familie aufpassen“, sagte er. „Ich kann mich selbst schützen, aber deine Kinder zu schützen, ist nicht einfach. Damals sind Polizisten zu uns gekommen, die unsere Kinder zur Schule und wieder zurückgefahren haben. Das war eine sehr schwierige Zeit.“ (fs/dpa)