Peking. Die Olympischen Winterspiele gehen in den zweiten Entscheidungstag. Die erste Goldmedaille für Deutschland. Alle News in unserem Blog.

  • Weiter geht's! Am Sonntag stehen die nächsten Entscheidungen bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking an.
  • Rennrodler Johannes Ludwig holt das erste Gold
  • Karl Geiger hat eine Medaille auf der Normalschanze verpasst
  • Die Herren-Abfahrt ist dem starken Wind zum Opfer gefallen, das Rennen soll am Montag nachgeholt werden.

In unserem täglichen Olympia-Newsblog informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Peking.

Olympiasieg für Johannes Ludwig, Felix Loch Vierter

Rennrodler Johannes Ludwig hat mit der Goldmedaille im Einsitzer für den ersten deutschen Olympiasieg bei den Winterspielen in China gesorgt. Der Gesamtweltcupsieger behauptete am Sonntag im vierten und letzten Durchgang von Yanqing seine Führung vor dem österreichischen Ex-Weltmeister Wolfgang Kindl. Bronze ging an den Italiener Dominik Fischnaller, Rekordweltmeister Felix Loch verpasste das Podest knapp und wurde Vierter.

Enttäuschung auf der Normalschanze: Geiger ohne Medaille

 Die deutschen Skispringer haben eine Medaille im Olympia-Wettbewerb auf der Normalschanze klar verpasst. Haupt-Hoffnungsträger Karl Geiger belegte am Sonntag in Zhangjiakou nur den 15. Platz. Der Oberstdorfer führt im Gesamtweltcup und war als einer der Topfavoriten zu den Winterspielen nach China gereist. Mit der neuen Schanze kam der 28-Jährige aber von Beginn an nicht zurecht. Als bester Deutscher landete Constantin Schmid auf Rang elf. Der ehemalige Skisprung-Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) hatte als 31. sogar den zweiten Durchgang verpasst.

 Gold gewann der Japaner Ryoyu Kobayashi vor dem Österreicher Manuel Fettner. Bronze sicherte sich der Pole Dawid Kubacki.

Karl Geiger hat kaum noch eine Medaillenchance. Nach dem ersten Durchgang auf der Normalschanze liegt er auf Rang 21.
Karl Geiger hat kaum noch eine Medaillenchance. Nach dem ersten Durchgang auf der Normalschanze liegt er auf Rang 21. © DPA | Unbekannt

Raceboarder wünschen sich weitere Disziplinen

Die deutschen Snowboarder würden künftig gerne wieder mehr alpine Wettbewerbe bei Olympischen Winterspielen bestreiten. „Allein für den Kopf wäre es einfacher, wenn man wüsste, dass man noch eine zweite Chance hat“, sagte die zweimalige Gesamtweltcupsiegerin Ramona Hofmeister am Sonntag. Es wäre „super“, wenn noch ein oder zwei Wettkämpfe hinzukommen würden.

Anders als im Weltcup fahren die Raceboarder bei Olympia nur im Parallel-Riesenslalom. Der Parallel-Slalom gehörte einzig 2014 zum olympischen Programm, ein Teamevent noch nie. „So eine extra Medaillenmöglichkeit wäre eine super Sache“, sagte Cheftrainer Paul Marks. Gerade das deutsche Team schickt bei den Spielen in China sowohl bei den Damen als auch den Herren am Dienstag aussichtsreiche Medaillenkandidaten ins Rennen. Neben Hofmeister gehört auch Stefan Baumeister, Gesamtweltcup-Zweiter von 2019/2020, zu den Favoriten.

Eisschnelllauf: Nils van der Poel triumphiert über 5000m

Der schwedische Eisschnelllauf-Star Nils van der Poel hat bei den Winterspielen in Peking wie erwartet die olympische Goldmedaille über 5000 m gewonnen. Der 25 Jahre alte Weltrekordhalter setzte sich in der modernen Arena „Ice Ribbon“ in 6:08,84 Minuten durch und sicherte ein Jahr nach seinem Weltmeistertitel seine erste Olympiamedaille.

Silber gewann Europameister Patrick Roest aus den Niederlanden (6:09,31), Bronze holte der erst 22 Jahre alte Norweger Hallgeir Engebraaten (6:09,88). Der Erfurter und nationale Rekordhalter Patrick Beckert lief in 6:19,58 auf den elften Platz, Felix Rijhnen aus Frankfurt rundete mit einem 13. Rang bei seinem Olympia-Debüt ein solides deutsches Ergebnis ab.

Skiathlon: Russe Bolschunow holt überlegen Gold

Der russische Skilangläufer Alexander Bolschunow hat bei den Winterspielen in Peking Gold im Skiathlon gewonnen. Der 25-Jährige setzte sich nach 30 Kilometern mit Skiwechsel deutlich vor seinem Landsmann Denis Spizow durch, Bronze ging an Iivo Niskanen aus Finnland. Als bester Deutscher belegte Lucas Bögl (Gaißach) den zwölften Rang.

Für Bolschunow war es nach dreimal Silber 2018 in Pyeongchang die erste Goldmedaille bei Olympia. Nach 1:16:09,8 Stunden lag er 1:11,0 Minuten Sekunden vor Spizow, dies bedeutete den größten Vorsprung in einem olympischen Rennen über 30 Kilometer seit 1998.

Snowboarder Vockensperger und Vicktor verpassen Finale

Die Snowboarder Leon Vockensperger (Rosenheim) und Noah Vicktor (Bischofswiesen) haben bei ihrem Olympia-Debüt die Finalläufe im Slopestyle verpasst. Vicktor kam in der Qualifikation auf Platz 16, Vockensperger belegte nach zwei Stürzen als 29. nur den vorletzten Rang. Vockensberger war am Mittwoch beim ersten Training auf sein lädiertes Knie gestürzt und unter Schmerzmitteln in der Qualifikation angetreten.

Langläufer Jonas Dobler verzichtet auf Start im Skiathlon

Langläufer Jonas Dobler hat kurzfristig auf einen Start im olympischen Skiathlon von Peking am Sonntag verzichtet. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) eine Viertelstunde vor Rennbeginn mitteilte, habe sich der 30-Jährige vom SC Traunstein beim Warmlaufen nicht gut gefühlt.

Dobler war zuletzt wegen leichter Herzprobleme aus der Tour de Ski ausgestiegen. Die Olympia-Strecken in Zhangjiakou gehören zu den schwersten im Langlauf-Geschäft.

Wind zu stark: Abfahrt der Herren ist abgesagt

Der Wind am Olympia-Berg Xiaohaituo hat schon am ersten Wettkampftag der Skirennläufer für die erste Absage gesorgt. Nach mehreren Verschiebungen wegen der starken Böen über dem Kunstschneeband in Yanqing wurde die Männer-Abfahrt auf einen anderen Tag verschoben. Das Rennen soll am Montag (5.00 Uhr MEZ) nachgeholt werden.

Wegen starkem Wind ist die Olympia-Abfahrt der Herren in der Nacht abgesagt worden.
Wegen starkem Wind ist die Olympia-Abfahrt der Herren in der Nacht abgesagt worden. © dpa | Unbekannt

Schon die geplante Startzeit am Sonntag um 11.00 Uhr (4.00 Uhr MEZ) ließ sich nicht halten. Immer wieder wurde um eine Stunde verschoben, bis kurz nach 14.00 Uhr die Absage erfolgte. „Das ist ein schwieriger Berg, windstill ist es hier nie“, sagte Renndirektor Markus Waldner.

Der Deutsche Skiverband (DSV) hat in der Abfahrt vier Läufer am Start: Neben Vize-Weltmeister Andreas Sander gehen Romed Baumann, Josef Ferstl und Dominik Schwaiger ins Rennen in der Königsdisziplin. Topfavorit ist der Norweger Aleksander Aamodt Kilde.

Eiskunstläuferin Nicole Schott zeigte eine gute Leistung.
Eiskunstläuferin Nicole Schott zeigte eine gute Leistung. © dpa | Unbekannt

Rang sechs für Schott - Eiskunstläufer im Team-Wettbewerb Neunte

Mit einem fast fehlerfreien Kurzprogramm hat Nicole Schott bei den Olympischen Winterspielen in Peking die bisherige sportliche Talfahrt des deutschen Eiskunstlaufteams zumindest bremsen können. Die sechsmalige deutsche Meisterin kam zum Abschluss der Vorrunde beim Mannschaftswettbewerb auf den sechsten Platz.

Zoi Sadowski-Synnott aus Neuseeland (M) jubelt nach ihrem Olympiasieg im Slopestyle mit der Zweiplatzierten Julia Marino aus den USA (l) und der Dritten Tess Coady aus Australien.
Zoi Sadowski-Synnott aus Neuseeland (M) jubelt nach ihrem Olympiasieg im Slopestyle mit der Zweiplatzierten Julia Marino aus den USA (l) und der Dritten Tess Coady aus Australien. © dpa | Unbekannt

Snowboard: Morgan wird Achte im Slopestyle, Sadowski-Synnott holt Gold

Snowboarderin Annika Morgan hat bei den Winterspielen in Peking einen starken achten Platz erreicht. Die 19-Jährige aus Mittenwald überzeugte bei ihrem Olympia-Debüt im Finale am Sonntagmorgen (Ortszeit) mit 64,13 Punkten. Nach insgesamt drei Durchgängen im Genting Snow Park in Zhangjiakou gewann die Neuseeländerin Zoi Sadowski-Synnott (92,88 Punkte) vor Julia Marino (USA/87,68) und Tess Coady (Australien/84,15).

Morgan hatte bereits zu Beginn ihren besten Lauf hingelegt. In den beiden letzten Durchgängen stürzte sie. Trotzdem landete sie vor der zweimaligen Olympiasiegerin Jamie Anderson aus den USA. Sadowski-Synnott sicherte mit einem spektakulären letzten Lauf Neuseeland die erste Goldmedaille in der Geschichte der Olympischen Winterspiele.

Für Snowboard Germany gab es dagegen bei der ersten von insgesamt elf Entscheidungen in Zhangjiakou und Peking keine Medaille. Ab dem 14. Februar geht Morgan auch im Big-Air-Wettbewerb in Shougang an den Start. „Ich bin so happy, ich kann mich gar nicht beschweren“, sagte sie nach dem Finale: „Es hat so viel Spaß gemacht, ich würde am liebsten noch weiterfahren.“ (dpa/sid)