New York/Essen. Novak Djokovic verteidigt die Linienrichterin, die ihn disqualifiziert hat. Das war nach viel Hetze auch zwingend notwendig. Ein Kommentar.
Novak Djokovic hat das einzig Richtige getan. Gut, vorher hatte er es gründlich verbockt, aber als es drauf ankam, reagierte er immerhin angemessen.
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In den Sozialen Medien richtete der Tennisprofi nach seiner Disqualifikation von den US Open einen Appell an seine Fans, eine Linienrichterin in Ruhe zu lassen. Diese habe „nichts falsch“ gemacht. Wohl wahr. Die Frau wurde Opfer eines Wutausbruches des Tennis-Stars, der einen Ball Richtung Bande drosch und dabei unglücklich die Linienrichterin traf.
Fans von Djokovic greifen Linienrichterin an
Die Online-Gemeinde reagierte. Mit Häme für Djokovic und mit Empörung über die harte Entscheidung der Offiziellen, den Serben zu disqualifizieren. Solche Anfeindungen scheinen normal, die könnten Leser mit engem Zeitbudget ohne Verlust an Lebensqualität getrost ignorieren – wenn die Sache nicht eskaliert wäre.
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Das Netz, beziehungsweise das Gegenteil dessen, was sich dort Schwarmintelligenz nennt, suchte einen Sündenbock – und wurde schnell fündig. Der Linienrichterin wurde Schauspielerei vorgeworfen, Teil einer US-amerikanischen Verschwörung zu sein und manch anderes. Natürlich, das Wort quält, gab es auch Morddrohungen.
Stellungnahme ist nicht zwingend notwendig
Nachdenklich stimmt, dass offenbar erst ein Menschenleben bedroht werden muss, bevor endlich ein Stoppschild vor weiterer Hetze aufstellt wird, die – um das nicht zu verschweigen – auch von Journalisten angestachelt wurde.
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Mittlerweile hat der Serbe die Linienrichterin mit einem einzigen „Fehlschuss“ hundertfach getroffen. Seine Stellungnahme war deshalb zwar richtig, gar zwingend notwendig. Einen Grund, den Tennisprofi dafür zu feiern, gibt es jedoch nicht.