Berlin. Fans werfen dem DFB vor, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. “Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen“, heißt es in einer Mitteilung.
Die Fanverbände fühlen sich vom Deutschen Fußball-Bund erneut brüskiert. In einer Mitteilung der Organisation „Unsere Kurve“ wurde der Verband am Dienstagabend dafür kritisiert, die Umstände der Einberufung eines runden Tisches zur Lösung des aktuellen Konflikts zwischen Ultras und DFB falsch dargestellt zu haben. „Die Fanorganisationen haben die Verbände aufgefordert, den Dialog zu suchen. Nicht umgekehrt“, hieß es dort. Die geplante Sondersitzung der AG Fankulturen bedeute „keine Annäherung“ in dem Streit.
„Wir haben den Dialog eingefordert, um auszuloten, ob und wie die Situation deeskaliert werden kann“, schrieben die Verfasser. Das Treffen diene nicht der Befriedung der Proteste. Irritiert zeigten sich die Fans darüber, dass der DFB zunächst keine Veröffentlichung des Sitzungstermins gewünscht habe, dies dann am Dienstag aber doch selbst tat.
Fan-Eklats am vergangenen Bundesliga-Spieltag
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„Damit vereinnahmt er bereits vor der Sitzung die Deutungshoheit. Über den Dialog und über die Inhalte. Das ist keine gute Grundlage für eine Deeskalation“, warnten die Verfasser. Der Mitteilung zufolge hatten die „Queer Football Fanclubs“ und „Unsere Kurve“ nach den Fan-Eklats am vergangenen Spieltag die Verbände zum Dialog aufgefordert. An dem runden Tisch in dieser Woche wolle man festhalten, hieß es. „Aber: Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen.“
Kollektivstrafe gegen BVB-Fans
Die konzertierten Aktionen der Ultras am vergangenen Spieltag richteten sich vor allem gegen den DFB und gegen Kollektivstrafen bei Fan-Vergehen. Der DFB hatte diese Sammelstrafen 2017 ausgesetzt, zuletzt aber gegen die Anhänger von Borussia Dortmund einen Bann für Spiele in Sinsheim verhängt, weil BVB-Fans wiederholt den Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp attackiert hatten. (dpa)