Essen. An Lionel Messi führt bei der Wahl zum Weltfußballer kein Weg vorbei. Die Zusammenstellung der Weltelf hingegen irritiert. Ein Kommentar.
Bereits zum sechsten Mal durfte Lionel Messi die Trophäe des Weltfußballers entgegennehmen. Ausnahmsweise überraschend, denn viele hatten Liverpools Virgil van Dijk als Sieger erwartet. Der Niederländer wäre der erste siegreiche Verteidiger seit Fabio Cannavaro 2006 gewesen.
Keine Frage: Van Dijk hätte die Ehrung verdient gehabt. Immerhin führte er die „Reds“ mit überragenden Leistungen zum Champions-League-Sieg. Doch bei einer Individual-Auszeichnung ist an Messi nicht so einfach vorbeizukommen. Erst recht nicht als Verteidiger.
Eine überragene Quote: Für Messi Gewohnheit
51 Tore in 50 Spielen schoss Messi in der vergangenen Saison für den FC Barcelona. In der Champions League traf er zwölfmal in zehn Partien. Bei jedem anderen Spieler gäbe es gar keine Diskussion, ob diese Quote zum Weltfußballer ausreiche. Bei dem Argentinier sind diese Zahlen aber bereits Gewohnheit.
Die Wahl der Weltelf ist ein Witz
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Wesentlich absurder kommt da schon die Wahl der Fifa-Weltelf her, vorgenommen von der internationalen Gewerkschaft der Profifußballer. Dass dort Ronaldo, Kylian Mbappé oder die ehemaligen Amsterdamer Mathijs de Ligt und Frenkie de Jong auftauchen, ist keine Überraschung. Dass aber ausgerechnet Real Madrid mit Marcelo – der im Vorjahr phasenweise sogar seinen Stammplatz verloren hatte –, Sergio Ramos und Luka Modric den größten Anteil der Elf stellt, ist ein schlechter Witz. Eben jenes Real Madrid, das in der Champions League von Ajax Amsterdam demontiert wurde und die Liga mit 19 Punkten Rückstand auf Meister Barcelona auf Platz drei beendete. Zum Vergleich: Von Manchester City, das in der Premier League eine Fabel-Saison hinlegte, ist kein Spieler dabei.
Schade. Bei solchen Wahlen ist Popularität eben oft bedeutender als Qualität.