Gelsenkirchen. Schalke-Stürmer spricht Trainer Tedesco von der Verantwortung für die desolate Leistung der Mannschaft frei und kritisiert auch seine Mitspieler.
Guido Burgstaller war nach dem 0:4 gegen Fortuna Düsseldorf völlig niedergeschlagen. Er stand wieder in der Startelf und durfte 61 Minuten spielen. Für Torgefahr konnte aber auch der 29-Jährige, der in der vergangenen Saison mit elf Toren Schalkes bester Torschütze war, nicht sorgen. „Vom Körperlichen und vom Einsatz haben wir alles gegeben. Mit dem Ball haben wir aber eine riesengroße Blockade“, stellte Burgstaller fest. „Wir haben viele Fehlpässe gespielt, die Abstimmung passte nicht, auch die Laufwege passten nicht. Da herrscht gerade ein riesengroßes Problem.“
Burgstaller: Mannschaft hält sich nicht an Absprachen
Ein Problem, das laut Burgstaller in erster Linie die Mannschaft verursacht hat. Die Spieler, die auf dem Rasen stehen. Nicht Trainer Domenico Tedesco, wie der Österreicher klarzustellen versuchte: „Wenn wir etwas im Spiel nicht umsetzen, was abgesprochen war, kann der Trainer nichts dazu. Wir treffen die falschen Entscheidungen und halten uns nicht an das, was ausgemacht war.“
Auf die Frage, ob es denn mit Trainer Tedesco weitergehen soll, antwortete der Stürmer: „Natürlich. Wir Spieler sind dafür verantwortlich. Nicht der Trainer oder der Sportvorstand.“ Weil der VfB Stuttgart am Sonntag Hannover 96 mit 5:1 besiegte, hat Schalke nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Das heißt: Schalke ist spätestens jetzt mittendrin im Abstiegskampf. Das weiß auch Guido Burgstaller: „Wer das nicht versteht, hat hier nichts zu suchen. Spätestens jetzt hat es hoffentlich jeder verstanden. Ich kann nicht jeden einzelnen Spieler fragen, wie er denkt. Wir haben auch genug gesprochen. Irgendwann reicht es auch mit dem Sprechen.“
Burgstaller hat für Reaktion der Fans Verständnis
Positiv stimmt den Publikumsliebling zumindest die Tatsache, dass nicht mehr so viele Spieler verletzt sind. Breel Embolo hat gegen Düsseldorf nach vier Monaten sein Comeback gegeben. Auch Burgstaller selbst ist wieder fit. Weston McKennie und auch Bastian Oczipka stehen am Freitagabend, wenn Schalke bei Werder Bremen zu Gast ist, wohl wieder zur Verfügung. Für die Reaktion der Ultras, die Benjamin Stambouli am Samstag nach dem Debakel gegen Düsseldorf die Kapitänsbinde abnahmen, hat der Burgstaller übrigens großes Verständnis. „Das ist sicher nicht schön, aber es ist nachzuvollziehen. Es ist doch klar, dass du nach einem 0:4 zu Hause gegen Düsseldorf und nach einem 0:3 in Mainz nicht gestreichelt wirst. Wir spielen für einen Riesenklub und haben die Reaktion zu akzeptieren.“