Nürnberg. Das 0:0 beim 1. FC Nürnberg ist für Borussia Dortmund eine weitere Enttäuschung. Sebastian Kehl bittet dennoch um Verständnis.
Selbstverständlich war auch Sebastian Kehl enttäuscht. Ein 0:0 beim Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Nürnberg entspricht nicht dem Anspruch des Tabellenführers Borussia Dortmund, das sah der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung ebenso wie jeder andere, der dieses über weite Strecken sehr zähe Spiel beobachtet hatte. „Natürlich haben wir uns hier mehr erhofft, wir wollten unbedingt gewinnen“, sagte Kehl.
BVB wartet jetzt seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg
Doch dem stellte sich am Montag ein extrem destruktiver Gegner in den Weg: Die Nürnberger haben es uns sehr schwer gemacht, standen extrem tief und kompakt“, erklärte Kehl. „Wir haben sie eine ganze Zeit lang gut bespielt, immer dann, wenn wir schnell verlagert haben, wenn wir versucht haben, breit zu stehen, haben wir uns Chancen erarbeitet – aber auch nicht in der Vielzahl, um richtig torgefährlich zu werden.“
Es hätte also vieles besser laufen können in Nürnberg, wie ja auch in den Spielen zuvor: Seit fünf Pflichtspielen warten die Dortmunder auf einen Sieg, sind im DFB-Pokal endgültig und in der Champions League nach einem 0:3 im Hinspiel bei Tottenham Hotspur so gut wie sicher ausgeschieden. Der Vorsprung auf den Bundesliga-Zweiten Bayern München ist von einstmals neun auf drei Punkte zusammengeschrumpft.
Kehl bittet um eine realistische Einschätzung
Kehl war dennoch für Verständnis: „Bei aller Kritik, die jetzt auf uns einprasseln wird, dürfen wir nicht vergessen, aus welcher Situation wir kommen“, mahnte er. „Wir müssen das alles realistisch einordnen.“ In der vergangenen Saison war ja so einiges schiefgelaufen in Dortmund, mit Ach und Krach rettete sich eine Mannschaft, in der vieles nicht mehr stimmte, noch eben in die Champions League. Im Sommer wagten die Dortmunder deswegen den Umbruch, bauten viele junge Kräfte ein – und das zunächst mit gewaltigem Erfolg, der zurzeit ausbleibt. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, wir haben einen extrem positiven Lauf gehabt“, erklärte Kehl. „Und dass es in einer Saison immer Phasen gibt, in denen es nicht so rund läuft, davon können wir uns nicht freimachen und davon ist auch nie jemand ausgegangen.“