Gelsenkirchen. Schalke stellt Rabbi Matondo und Jeffrey Bruma auch offiziell vor. Der Engländer spürt keinen Druck, den Holländer freut die Spielpraxis.
Auf Schalke unter Vertrag stehen Rabbi Matondo und Jeffrey Bruma bereits knapp zwei Wochen. Beide sind kurz vor Ende der Winter-Transferphase gekommen und haben sogar schon für ihren neuen Verein gespielt. Offiziell vom Verein vorgestellt wurden beide aber erst am Dienstag. Die beiden Neuzugänge haben sich auf Anhieb gut verstanden und bilden sogar eine Fahrgemeinschaft. Beide wohnen noch im Hotel und fahren gemeinsam zum Training: Bruma sitzt am Steuer, Matondo auf dem Beifahrersitz. Das Rechtsfahrgebot in Deutschland ist dem Waliser noch nicht so ganz geheuer. „Lassen wir das lieber“, sagt er und lacht.
Matondo lernt auf Schalke viel Neues
Es gibt Themen, über die der 18-Jährige lieber spricht. Über seinen Wechsel nach Schalke zum Beispiel. „Es wäre einfacher für mich gewesen, in England zu bleiben. Aber ich wollte diesen Schritt unbedingt gehen.“, sagt er. Schalke hat für Matondo rund 13 Millionen Euro an Manchester City überwiesen, obwohl der Außenstürmer noch kein einziges Pflichtspiel für die Profis bestritten hat. Sein Vertrag läuft bis 2023. Jeden Tag würde er derzeit etwas Neues lernen – und das nicht nur auf dem Fußballplatz, wie er sagt. Die Bundesliga kennt er schon ein paar Jahre, weil er sie intensiv im Fernsehen verfolgt hat. Mit Leroy Sané, der im Sommer 2016 von Schalke zu Manchester City wechselte, hat er sogar schon vor seinem Wechsel über den Klub gesprochen.
Matondo freut sich über Erfolg von Jadon Sancho
Dass Jadon Sancho, der als 17-Jähriger von Manchester City ausgerechnet zum Schalker Revierrivalen Borussia Dortmund wechselte, in der Bundesliga derzeit groß austrumpft, freut Rabbi Matondo sehr. Auch die Entwicklung des erst 21 Jahre alten Reiss Nelson von der TSG Hoffenheim, und zuvor bei Arsenal London unter Vertrag, imponiert ihm.
Besonderen Druck, den großen Spuren folgen zu müssen, verspürt er deshalb aber nicht. „Das ist eher eine Herausforderung für mich“, sagt Matondo, dessen großes Ziel es natürlich ist, bald sein erstes Tor für Schalke zu schießen. In der nächsten Woche kommt es übrigens schon zum Wiedersehen mit den alten Kollegen aus Manchester, wenn Schalke am 20. Februar im Hinspiel des Achtelfinals der Champions League auf den englischen Meister trifft. Ein Duell, auf das sich Rabbi Matondo natürlich schon sehr freut und in dem er sogar Möglichkeiten für Schalke sieht, den großen Favoriten auszuschalten. Fast wie ein ganz erfahrener Profi sagt er aber: „An Manchester City denke ich noch nicht. Mich interessiert nur das nächste Spiel – und ist das am Samstag in der Bundesliga gegen den SC Freiburg.“
Bruma setzt seine Hoffnung auf Schalke
Jeffrey Bruma ist bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Die Königsblauen haben den 27-Jährigen nicht nur verpflichtet, um Rabbi Matondo zum Training zu kutschieren. Der Niederländer ist Back-up für Matija Nastasic und Salif Sané in der Innenverteidigung verpflichtet worden. Dass er sich als klare „Nummer drei“ sieht, bekräftigte Bruma auch am Dienstag nochmal: „Für mich war nach der Hinrunde klar, dass ich wechseln möchte. Ich habe in Wolfsburg nicht so viel gespielt und mich ausleihen lassen, um Spielpraxis zu sammeln. Die Perspektive, nach Schalke zu wechseln, war die beste für mich. Ich hatte gute Gespräche mit dem Trainer und am Ende auf mein Gefühl gehört.“ Wegen des Ausfalls von Matija Nastasic spielte Bruma bereits zweimal über 90 Minuten – im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf und zuletzt am Samstag beim 1:3 bei Bayern München. Trotz der Niederlage sagt er: „Ein geiles Gefühl.“
Auf die Frage, ob er Hoffnung hat, über den Sommer hinaus auf Schalke bleiben zu können, antwortet der 25-malige niederländische Nationalspieler: „Hoffnung ist ein großes Wort. Ich will der Mannschaft helfen und mich gut präsentieren.“
Die enorme Schnelligkeit Rabbi Matondos bekam Jeffrey Bruma im Training übrigens schon zu spüren. „Er ist wirklich sehr schnell. Das hat er uns schon gezeigt“, sagt der Innenverteidiger und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Aber weggelaufen ist er zumindest mir noch nicht.“ Daran sollte sich Rabbi Matondo zumindest vorerst auch halten. Sonst könnte Brumas Beifahrersitz bei der nächsten Fahrt zum Training frei bleiben.