Gelsenkirchen. Das kommt auch nicht alle Tage vor: Bundesliga-Manager Christian Heidel sitzt am Samstagabend ohne sein Handy im Stadion.
Christian Heidel, Sportvorstand des FC Schalke 04 ist beim Spiel gegen Gladbach eine kleine Panne passiert. "Ich habe mein Handy vergessen. Das habe ich erst an der Ausfahrt Gelsenkirchen bemerkt. Jeder weiß, wie das heute ohne Handy ist. Es ist ein komisches Gefühl, wenn in der Tasche etwas fehlt", sagt Heidel im Sky-Interview vor dem Schlagerspiel am Samstagabend zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach.
90 Minuten Fußball pur für Heidel
Heidel kann sich nun voll auf die 90 Minuten fokussieren und die Daumen für seine Schützlinge drücken, damit diese einen Sieg einfahren. Das wären dann die Punkte acht bis zehn in den letzten vier Spielen. "Wir haben eine gute Phase und wollen diese ausbauen. Wofür das am Ende reicht, werden wir sehen", meint Heidel. Vom Europapokal will er gar nicht sprechen. "Wir sind mit fünf Niederlagen in die Saison gestartet und haben immer viel Verletzungspech gehabt. Zeitweise sind uns alle fünf Stürmer ausgefallen. So langsam kommen die Jungs aber wieder. Wir blicken jetzt nur von Spiel zu Spiel", betont der 55-Jährige.
Viel Kritik an Heidels Transferpolitik
Der gebürtige Mainzer musste zuletzt viel Kritik für seine Transferaktiviäten einstecken. Vor allem dafür, dass er keinen Stürmer im Winter verpflichtete. "Wir müssen hier auf Schalke auch an die Wirtschaftlichkeit denken. Wir haben viele Spieler beobachtet, die für uns interessiert waren. Am Ende sind wir froh, dass wir Rabbi Matondo und Jeffrey Bruma bekommen haben. Wir können keinen Stürmer für ein halbes Jahr für über zehn Millionen Euro verpflichten. Dafür braucht man Geld", erklärt Heidel. Sky-Experte Lothar Matthäus konterte: "Schalke hatte das Geld. Aber in der Vergangenheit wurde viel ausgegeben. Spieler wie Benjamin Stambouli oder Yevhen Konopylanka haben viel Geld gekostet."
Vor dem Gladbach-Spiel betonte Heidel zudem noch einmal, dass man Publikumsliebling Naldo gar nicht an Monaco abgeben wollte. "Ich will das hier noch einmal klarstellen: Wir haben Naldo nicht weggeschickt. Er wollte weg!" So oder so: Mit einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach würde auf Schalke vorerst wohl niemand weder Naldo noch einen neuen Stürmer vermissen. Und: Heidel könnte am späten Samstagabend dann wieder in seinem Haus in Essen am Handy entspannen.