Bochum. Viele „einfache Fehler“ habe man gegen St. Pauli gemacht. Das dürfe sich der VfL Bochum bei Union Berlin nicht erlauben, so Trainer Robin Dutt.

Vielleicht ist das ja ein gutes Omen: So schlimm wie die Bilanz des VfL Bochum gegen den FC St. Pauli vor der neuerlichen Niederlage am vergangenen Montag war, ist die gemeinsame Geschichte mit Union Berlin nicht. Allerdings liegt der letzte Bochumer Erfolg in der Fremde, in diesem Fall also an der „Alten Försterei“, auch schon etwas zurück. Im Juli 2013 gewann der VfL dort mit 2:1, es folgten in den nächsten Jahren vier zumeist knappe Niederlagen im Berliner Osten, wo man in dieser Spielzeit heftiger denn je von der Bundesliga träumt.

Damit sollte man sich in Bochum besser nicht mehr in aller Breite beschäftigen, ausführlich wurde ja in den letzten Tagen von allen Seiten das Thema des Versagens in entscheidenden Situationen erörtert. Der Fokus muss sich auf das nächste Spiel und damit auf Union richten, will man dort etwas holen. Aus der Niederlage gegen St. Pauli könne man ohnehin „keine Konsequenzen“ erwarten, sagte Robin Dutt. Ausführlich hat man sich mit dem Spiel gegen die Hamburger beschäftigt, am Ende blieb die Erkenntnis, so der VfL-Trainer, dass seine Mannschaft „einfache Fehler“ gemacht habe, „Fehler, die wir sonst nicht machen“. So beim 0:1, als die Bochumer zwar in Überzahl waren, St. Paulis Außenverteidiger Luca Zander, den Flankengeber für Sami Allagui, aber „einfach außen vergessen haben“. Eine Frage der Konzentration. Dutt: „Wir müssen uns jetzt auf unsere Stärken besinnen und unsere Sinne schärfen.“

Kommt allenfalls für das letzte Spiel des Jahres in Köln infrage: Robbie Kruse.
Kommt allenfalls für das letzte Spiel des Jahres in Köln infrage: Robbie Kruse. © Udo Kreikenbohm

Wer allerdings erwartet hatte, dass sich beim VfL die angespannte personelle Situation noch vor Weihnachten bessern werde, dürfte sich getäuscht haben. Sicher, Chung-Yong Lee kehrt ins Team zurück. Aber dafür ist nun die zuletzt einzige offensive Alternative, Silvère Ganvoula, wegen einer Fleischwunde fraglich. Und Tom Weilandt leidet derzeit an einer Muskelverhärtung. Dieses Schicksal traf auch Görkem Saglam während der gestrigen Trainingseinheit. Der 20-Jährige brach deshalb vorsichtshalber das Training ab. Jetzt muss man hoffen, dass Weilandt und Saglam bis zum Sonntag wieder auf dem Damm sein werden.

Hilfe von anderer Seite ist vor dem Gang nach Berlin nicht zu erwarten. Robbie Kruse trainiert zwar wieder komplett mit, ebenso wie Jannik Bandowski, in Sachen Kruse spricht Robin Dutt jedoch von einer „Aufbauwoche“. Heißt, dass der Australier allenfalls zum Jahresausklang in Köln noch zum Zuge kommen kann. Für die übrigen Rekonvaleszenten und damit auch für Sebastian Maier, ist in diesem Jahr Schluss. „Sie kommen alle erst im nächsten Jahr wieder zurück“, sagte der VfL-Trainer.