München. Im Fußball-Wettskandal liegen angeblich erste Geständnisse vor. Nach einem Medienbericht hätten drei Spieler des Regionalligisten SC Verl gestanden, bei zwei Spielen der Saison 2008/2009 von der Wettmafia bestochen worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft schweigt bislang.
Im Fußball-Wettskandal liegen angeblich erste Geständnisse vor. Die «Süddeutsche Zeitung» (Mittwochausgabe) berichtete vorab, drei Spieler des Regionalligisten SC Verl hätten eingeräumt, bei zwei Spielen der Saison 2008/2009 von der Wettmafia bestochen worden zu sein. Ein weiterer Spieler sei bei den geplanten Spielmanipulationen wieder abgesprungen und habe sich vor den beiden mutmaßlich manipulierten Regionalligapartien jeweils krank gemeldet. Die Staatsanwaltschaft Bochum, die dem Verdacht von manipulierten Fußballspielen nachgeht, habe sich nicht dazu nicht geäußert.
Im Zentrum des Geschehens in Verl stehe offenbar ein 34 Jahre alter Kaufmann aus dem westfälischen Lippstadt, der Ende vergangener Woche wegen Betrugsverdachts verhaftet worden sei, schrieb die Zeitung. Der Beschuldigte habe Verler Spielern nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler mindestens 20 000 Euro dafür gezahlt, dass sie die für ihren Klub sportlich bedeutungslosen Punktspiele gegen die U23-Teams von Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln absichtlich verlieren. Laut den Ermittlungen setzte die Wettmafia insgesamt 41 550 Euro auf einen Kölner Sieg beim SC Verl und erzielte bei einer Quote von 2,4 einen Gewinn von rund 100 000 Euro. An die gekauften Spieler sollen 20 000 Euro geflossen sein.
Wie die Zeitung weiter schrieb, ermittelt die Staatsanwaltschaft auch wegen der Oberliga-Partie der zweiten Mannschaft von Carl Zeiss Jena gegen den ZFC Meuselwitz (0:2) im Mai 2009. Die Wettmafia soll dafür gesorgt haben, dass Meuselwitz in Jena gewann, und dafür Wettgewinne in Höhe 30 880 Euro kassiert haben. Meuselwitz stieg in die Regionalliga Nord auf. Ein Sprecher von Carl Zeiss Jena sagte, dort sei nichts von dem Verdacht bekannt. Bislang habe sich niemand an den Klub gewandt. (ddp)