Moskau. . Trainer Domenico Tedesco warnt vor Moskau, glaubt aber an die Stärke seines eigenen Teams. Die erste Chance für Omar Mascarell?
Als sich die Schalker Profis nach der Landung in Moskau-Scheremetjewo bei der Passkontrolle angestellt hatten, kam eine aufmerksame Reisebegleiterin herbei und hielt ein Laptop in die Höhe. Fragende Blicke bei Omar Mascarell & Co, bevor schließlich Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb ein paar Schritte nach vorne trat: Der Algerier hatte sein Laptop in der Maschine vergessen. Auch Verteidiger Abdul Rahman Baba fehlte etwas: Die Reisebegleitung brachte ihm seine weißen Kopfhörer.
Das wäre ein falsches Signal an die Mannschaft
Heute (18.55 Uhr/ DAZN) wollen Nabil Bentaleb und seine Teamkollegen die Konzentration von Beginn an hochhalten, wenn die Königsblauen beim russischen Meister Lokomotive Moskau um wichtige Punkte in der Champions League kämpfen. Mit einem Sieg könnte Schalke einen großen Schritt machen – und Moskau in große Schwierigkeiten bringen. Die Russen unterlagen in ihrem ersten Gruppenspiel 0:3 bei Galatasaray Istanbul. Ein zweiter Patzer wäre nur noch schwer zu kitten.
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Schalkes Trainer Domenico Tedesco wirkte am Abend vor dem Spiel zwar angespannt, aber deutlich gelöster als zuletzt. Die Pleiten-Serie in der Bundesliga war auch am 33-Jährigen, der sich rund um die Uhr mit Fußball und möglichen Verbesserungen beschäftigt, nicht spurlos vorübergegangen. „Es ist wichtig, in schwierigen Zeiten nicht den Kopf hängen zu lassen“, sagt der Familienvater, „wir sehen uns im Trainerteam auch immer als Vorreiter.“ Wenn Tedesco und sein Assistent Peter Perchtold die Arme ernüchtert hängen lassen, wäre das ein falsches Signal an die Mannschaft.
Ein Gegner aus dem ersten Lostopf
Tedesco betont: „Nach fünf Niederlagen war bei uns bestimmt nicht alles schlecht. Und jetzt ist nach einem Sieg nicht alles gut. Die Champions League ist ein Fest-Tag des Fußballs. Wir wollen in Moskau ein Super-Spiel abliefern und mit einem guten Gefühl nach Hause fahren.“ Dass die Aufgabe kein Selbstgänger wird, ist dem Schalker Trainer klar. „Wir spielen gegen das Team aus Lostopf eins. Lokomotive Moskau hat eine sehr gute Mannschaft mit guten Individualisten, sie haben gute Kopfball- und Einzelspieler. Das ist eine Mannschaft mit einer guten Balance.“
Und diese Ausgeglichenheit will Schalke ins Wanken bringen. Mit einem fitten Amine Harit würden die Chancen ungleich höher stehen, doch der Marokkaner fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Auch Alessandro Schöpf (Mandelentzündung) muss passen. „Es ist schon schade, dass die beiden fehlen. Aber unser Kader gibt es her, dass wir die Jungs ersetzen. Wir haben Spieler, die fit sind, die hungrig sind. Wir haben immer gesagt, dass die Zeit kommt und alle gebraucht werden.“
Chance für Mascarell und Uth?
Für Neuzugang Omar Mascarell, der wochenlang verletzt fehlte und jetzt wieder voll einsatzfähig ist, könnte das Moskau-Spiel der nächste Schritt zur festen Team-Größe werden. Auch Mark Uth, der seine Torgefährlichkeit aus Hoffenheim nicht mit nach Gelsenkirchen transportieren konnte, steht vor einer neuen Chance in der Startelf. Tedesco weiß, dass vorne der Schuh drückt. „Wir müssen gefährlicher im Abschluss und ein bisschen kaltschnäuziger werden.“