Bochum. Drei Fangruppen des VfL Bochum haben sich getroffen. Ziel ist die Abberufung von Aufsichtsrats-Chef Villis. Der schließt einen Rücktritt aus.

Der Gegenwind, der VfL Bochums Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis und Sportvorstand Christian Hochstätter entgegenbläst, dürfte sich auch 2018 so schnell nicht abschwächen. Geht es nach den Kritikern, soll er die Führung des Zweitligisten aus ihren Ämtern pusten. Das ist das Ziel der online-Petition „Rettet den VfL - jetzt“. Am Neujahrstag zur Mittagszeit, am siebten Tag also, gab es bereits 2211 Unterstützer.

Und: Der Protest formiert sich. Am Samstag trafen sich Vertreter von drei Gruppierungen, die zuletzt ihre Kritik organisiert haben: vom Fan-Club Blau-Weiße Brille, der bereits Ende November mit einer Petition online ging, von einer Facebook-Gruppierung und von „Rettet den VfL“. Alle seien sich über das Kernziel einig, hieß es von Teilnehmern: dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden müsse, um Villis abzuberufen und einen neuen Aufsichtsrat zu wählen.

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Gemeinsam solle nun der Antrag „ausgefeilt, satzungsfest gemacht und via Musterbrief und Unterschriftensammlung von den Mitgliedern formgerecht eingebracht werden“. 20 Prozent der Mitglieder - also rund 2000 - müssten unterschreiben. Damit es Kandidaten gebe, die einen neuen Aufsichtsrat bilden könnten, führe man auch erste Gespräche mit Stadt- und Wirtschaftsvertretern.

Villis: „Wir stellen uns der Verantwortung“

Die Kritik hat enorm an Schärfe zugenommen, nachdem die Räte Frank Goosen, Matthias Knälmann und Finanzvorstand Wilken Engelbracht kurz vor Heiligabend ihren Abschied ankündigten. An solch einen freiwilligen Rückzug verschwendet Ratschef Villis keinen Gedanken. „Diese Frage stellt sich nicht“, sagte er am Neujahrstag der WAZ. Der gesamte Rat, so der Vorsitzende des dann noch sechsköpfigen Gremiums, sei von den Mitgliedern gewählt worden.

Villis: „Wir stellen uns der Verantwortung.“ Ein Hauptkritikpunkt auch an Villis ist, neben seinem Festhalten an Hochstätter, die mangelhafte Kommunikation. „Wir müssen mehr und offensiver kommunizieren, und zwar insgesamt als Verein“, sagt Villlis. „Interna aber, die intern bleiben müssen, werden wir nicht kommunizieren.“