Kaiserslautern. Viele Akteure konnten in jüngerer Vergangenheit ein Ausrufezeichen im DFB-Trikot setzen. Für Reus und Co. ist die WM-Tür nicht zu, so Löw.

Nach der absolvierten WM-Qualifikation ging der Blick von Bundestrainer Joachim Löw schon wieder voraus. Das Turnier in Russland beginnt in acht Monaten und Löw wird aus einer Fülle von talentierten Spielern einen ausgewogenen Kader basteln müssen.

Mit Niklas Süle setzte der 57-Jährige in der mit dem 5:1 gegen Aserbaidschan beendeten Qualifiktionsrunde den 37- Spieler ein. Und so manchen, den Löw gern schon eingesetzt hätte, konnte er wegen deren Verletzungen oder Erkrankungen noch gar nicht berücksichtigen. Haben also jene wie Marco Reus von Borussia Dortmund oder dessen früherer Mannschaftskollege Ilkay Gündogan, die bisher gar nicht zum Einsatz kamen, nun einen Wettbewerbsnachteil? Nein, sagt Löw.

Löw: "Es gibt keinen Grund, Spieler abzuschreiben"

"Die Tür ist natürlich offen", sagt Löw auch in Richtung derer, die vielleicht gerade noch ein Stück von der Nationalmannschaft entfernt sind. "Es sind noch einige Monate und die Leistung jedes einzelnen Spielers wird genau verfolgt", sagt der Bundestrainer, der immer wieder für Überraschungen gut war, der kurzfristigen Entwicklungen in der Liga bei der Nominierung Tribut zollte. Vor der EM 2016 entschied er sich zum Beispiel, den damaligen Schalker Leroy Sané mitzunehmen, obwohl der vorher keine Rolle in der Nationalelf gespielt hatte. "Die Tür ist weiterhin offen", wiederholt Löw, um sich alle Möglichkeiten zu lassen, "es gibt keinen Grund, Spieler abzuschreiben." Neben Reus, der mit einem Kreuzbandteilriss bis zum Frühjahr ausfallen wird, und Gündogan, der gerade von einem Kreuzbandriss genesen ist, nannte er auch den Namen von Serge Gnabry, dem Hoffenheimer, der derzeit ebenfalls verletzt fehlt.

Aber auch jenen, die diesen Perfektions-Rekord von zehn Siegen in zehn Spielen hinbekommen hatten, ließ Löw noch ein paar warme Worte zukommen. "Großes Kompliment an die Spieler, die bei dieser Qualifikation dabei waren. Zehn Siege in zehn Spielen, dazu ein fantastisches Torverhältnis - das zeigt, dass sie auch gegen kleinere Nationen die Konzentration hochgehalten haben. Das ist nicht selbstverständlich."