München/Dortmund. Der ehemalige Dortmunder sieht im BVB den größten Konkurrenten. Hummels erklärt, wie sich die Meisterschaft in Dortmund und in München anfühlt.
Neue Saison, altes Spiel? Wenn es nach den Buchmachern und der Mehrzahl der Fans geht, dann ist für die Saison 2017/2018 in der Fußball-Bundesliga nichts anderes zu erwarten. Heißt: Meister wird wieder der FC Bayern, Quoten und Befürchtungen der Anhänger lassen diesen Schluss wieder zu.
Aus dem Kreise der Verfolger, der mit Borussia Dortmund und RB Leipzig ohnehin schon sehr klein ist, fürchtet Mats Hummels aber offenbar nur einen Gegner. „Dortmund ist definitiv Jäger Nummer 1“, sagt der Innenverteidiger, der im vergangenen Jahr aus dem Ruhrgebiet an die Isar gewechselt ist und direkt mit den Münchnern Meister wurde, im Interview mit dem Kicker.
Der FC Bayern ist immer Titelfavorit - anders als der BVB
Es wird nicht nur alte Verbundenheit gewesen sein, die Hummels zu dieser Einschätzung gebracht hat. „Mit der Qualität und ohne dass ich Peter Bosz gut kenne“, sei wenn überhaupt mit einem Angriff aus Dortmund auf die Bayern zu rechnen. Durch seinen Wechsel zu den Bayern kennt der 28-Jährige nun den Unterschied zwischen einer Meisterschaft in Schwarz-Gelb und in Rot. Anders sei es auf jeden Fall.
Hummels: „Die erste Meisterschaft 2011 mit Dortmund stand ja unter ganz anderen Vorzeichen. Wir sind damals nicht als einer der Titelfavoriten in die Saison gegangen. Bei Bayern ist man das immer. Deshalb ist es ein Unterschied, ob es unverhofft mit einer jungen Mannschaft kommt wie damals oder mit einer, die über diese geballte Erfahrung verfügt wie wir.“
In München noch weiter gefestigt und weiter entwickelt
Abgesehen vom Titel sieht der Weltmeister in dem Wechsel auch einen Fortschritt für seine Persönlichkeit. „Ich wollte meine konstante Entwicklung über die letzten Jahre in München fortführen, mich noch weiter festigen, und das auf allerhöchstem Niveau. Das ist mir gelungen“, sagt Hummels. „Ich habe jetzt hoffentlich noch ein paar richtig gute Jahre vor mir, will zeigen, was ich persönlich kann, und mit Bayern noch große Erfolge feiern.“
Den internen Konkurrenzkampf um Plätze in der Startelf nimmt Hummels angesichts von Konkurrenten wie Jerome Boateng, Javi Martínez und Neuzugang Niklas Süle gelassen. Es sei ein Ansporn, sich mit so guten Verteidigern zu messen, sagt Hummels: „Das wird uns sehr gut tun. Man spielt nicht automatisch und muss immer schauen, dass man seine Leistung bringt.“ Da würden auch keine Meriten vergangener Tage helfen: „Wenn ich im August grottig spiele, dann ist alles vergessen, dann heißt es nicht mehr, der war aber im Vorjahr so stark. In dem Fall müsste auch ich mich mit Recht hinten anstellen. Aktuelle Leistung geht vor alte Lorbeeren.“ (ab)