Rom. Nach den Weltmeistern von 1954 war erstmals wieder ein deutsches Team beim Papst. Eine eindrucksvolle, aber auch nachhaltige Begegnung? Ein Kommentar.
Für den Papst sind Privataudienzen Routine. Bis zu 500 gewährt das Oberhaupt der Katholischen Kirche jährlich. Darunter: Staatsoberhäupter, Wissenschaftler. Und immer mal wieder: Sportler, Fußballer.
Doch eine private Audienz für die deutsche Fußballnationalmannschaft ist etwas Besonderes. Von ihren Weltmeister-Vorgängern wurde diese Ehre nur der Mannschaft von 1954 zuteil. Deren gesellschaftliche Strahlkraft der Nachkriegszeit ist bis heute herausragend.
Verantwortung und Respekt als Wurzel des Erfolgs
Nun empfing der Papst wieder deutsche Weltmeister. In seiner Ansprache nannte er Verantwortung und Respekt füreinander als Wurzel ihres Erfolgs. Werte also, die eine gesunde Gesellschaft braucht und Fußballer zu Weltmeistern machen.
Dabei befindet sich das Team längst im Umbruch. Spieler wie Philipp Lahm sind nicht mehr dabei. Dass Franziskus, selbst großer Fußball-Fan, jedoch genau diese Attribute betont, ist ein Wink für die vielen Jungen. Die Begegnung kann der neuen Generation den Anstoß geben, sich darauf zu besinnen, dass Profifußball mehr bedeutet, als Tore zu schießen. Zumal von einem Mann übermittelt, der es schafft, trotz eines Lebens in prunkvoller Umgebung für Bescheidenheit und Bodenständigkeit zu stehen.