Essen. Im Februar war der Boxer Felix Sturm positiv auf Doping getestet worden. Nun gibt er seinen WM-Gürtel ab. Das soll aber nicht an dem Doping-Befund liegen.
Boxweltmeister Felix Sturm legt seinen Titel als WBA-Superchampion im Supermittelgewicht nieder und wartet auf das Ergebnis der B-Probe seines Dopingtests. Das teilte sein Management am Mittwoch mit.
"Felix will sich noch in diesem Jahr in Deutschland am Ellenbogen operieren lassen. Deshalb kann er den Titel demnächst sowieso nicht verteidigen und legt ihn nieder", sagte Manager Roland Bebak. Die Öffnung der B-Probe soll nach Mitteilung der Kölner Staatsanwaltschaft am 12. Oktober erfolgen.
Der deutsche Sport hatte mit Felix Sturm seinen wohl prominentesten Doping-Fall seit Evi Sachenbacher-Stehles positivem Test bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. In der A-Probe des Profibox-Weltmeisters war das anabole Hormon Stanozolol gefunden worden.
Wann soll Felix Sturm gedopt haben?
Die Urinprobe war nach dem Punktsieg gegen den russischen Titelverteidiger Fjodor Tschudinow am 20. Februar dieses Jahres in Oberhausen genommen worden. Supermittelgewichtler Sturm hatte zum fünften Mal einen Weltmeister-Titel geholt.
Um welches Dopingmittel handelt es sich?
Sturm hatte Spuren des verbotenen Präparates Stanozolol im Urin. Das anabole Hormon ist ein Klassiker in der Geschichte des Betrugs im Sport. 1988 wurde der bis dahin als schnellster Mensch der Welt gefeierte Ben Johnson als Dopingsünder enttarnt. Der kanadische Olympiasieger über 100 Meter hatte seine Muskelpakete auch mit der Hilfe von Stanozolol aufgebaut. Im deutschen Profiboxen gab es 2007 bereits einen prominenten Stanozolol-Fall. Timo Hoffmann, der sich selbst wegen seiner Größe von 2,02 Metern und seiner Standfestigkeit den Kampfnamen „Deutsche Eiche“ zugelegt hatte, war im Kampf gegen den Ukrainer Alexander Dimitrenko gedopt. (we/mit dpa)