Die Bottroperin Stefanie Horn startet im Kanu-Slalom für das italienische Team. Nach einer Reise mit Hindernissen ist sie in Brasilien gelandet.

  • Stefanie Horn startet seit 2012 für den italienischen Verband
  • In Rio ist sie zum ersten Mal bei Olympia dabei
  • Die Wettkämpfe im Kanu-Slalom beginnen am 8. August

Die erste Hürde musste Stefanie Horn noch in Italien am Flughafen nehmen. Eigentlich sollte die Wildwasserkanutin am Sonntag zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro aufbrechen. Ein Streik am Flughafen in Rom stand dem im Weg. Der Traum von Olympia begann mit einem Tag Verzögerung.

Die gebürtige Bottroperin, die seit 2012 für den italienischen Verband startet, mit einem Italiener verheiratet ist und mittlerweile in der Nähe des Gardasees lebt, nahm es locker. Oberste Priorität für sie hatte sowieso, dass ihr Boot den Flug unbeschadet übersteht.

Olympiapremiere im neuen Boot

Bei ihrer letzten Reise nach Brasilien, als es ins Trainingslager nach Rio ging, war das nämlich nicht der Fall. „Mein neues Boot ist auf dem Flug völlig zerstört worden“, erinnert sich Horn. Nicht ein Mal hatte sie in ihrem Kajak gesessen. „Zum Glück hat mir mein Hersteller ein neues zur Verfügung gestellt. Mit dem komme ich sehr gut zurecht“, ergänzt sie. Diesmal ging, abgesehen vom verschobenen Abflug, alles glatt – Athletin und Material haben die Reise gut überstanden.

Für die 25-Jährige sind es die ersten Olympischen Spiele. „Ich hoffe, dass ich meine Nerven im Griff habe und zeigen kann, was ich drauf habe“, blickt Stefanie Horn voraus. Im Duell mit ihrer italienischen Landsfrau Clara Giai Pron, die im Vorjahr das Startrecht Italiens bei Olympia herausgefahren hatte, hatte Horn die Nase vorn. Bei drei Ausscheidungsrennen sicherte sie sich das Ticket für Rio.

Bereits zu Beginn des Jahres startete die Vorbereitung auf die Spiele mit einem Trainingslager in Australien. Der erste Saisonhöhepunkt stand für Horn, die mittlerweile bei der italienischen Marine ist, mit den Europameisterschaften im slowakischen Liptovsky Mikulas an. Dort ließ sie ihre Qualitäten aufblitzen, führte nach dem Halbfinale, musste sich am Ende aber mit dem achten Platz zufrieden geben.

Jetzt also Rio. Wie sich das Wasser dort anfühlt, hat Horn bereits im Trainingslager getestet. Gegen Konkurrentinnen aus Brasilien und Frankreich ist sie gefahren. „Die Läufe waren mehr als gut“, fiel ihr Fazit positiv aus. Jetzt bleiben weitere noch einige Trainingstage, um sich auf den Wettkampf vorzubereiten.

Familie unterstützt vor Ort

Übersteht Stefanie Horn die Vorläufe, stehen am 11. August die Finalläufe an. Bis zu 8000 Zuschauer finden dann auf der Tribüne Platz. Stefanie Horn hat bereits Probe gesessen. Denn Familienbesuch hat sich angekündigt. Für den Tag, an dem sie ihren Olympischen Traum leben will.