Essen. Der Wolfsburger Julian Draxler kehrt am Samstag erstmals zu seinem Heimatklub zurück. Es droht ihm ein ähnlicher Empfang, wie ihn schon Bayern-Torwart Manuel Neuer erlebte. Ein Kommentar.

Julian Draxlers Leben veränderte sich am 25. Januar 2011. Bis dahin war er ein Gladbecker Gymnasiast und ein begabter Schalker Jugend-Fußballer. An jenem Abend schoss er sich in die Welt des Profifußballs: In der Verlängerung des DFB-Pokalspiels gegen den 1. FC Nürnberg wechselte Trainer Felix Magath den 17-Jährigen ein, und der steuerte den Ball in der 119. Minute auf sehenswerte Art ins Netz. Schalke stand im Halbfinale.

So einen Jungen lieben die Fans.

Julian Draxler hatte Stallgeruch, hatte eine Schalker Seele. Er stieg zum Nationalspieler auf, zählte 2014 zum weltmeisterlichen Aufgebot. Als er sich ein Jahr später zu einem Wechsel nach Wolfsburg entschied, hatte er auch in die Nationalelf im Sinn. Der VfL spielt in der Champions League, auf dieser Bühne ist die Chance größer, sich empfehlen zu können.

Draxler hatte nie gesagt, er werde ewig auf Schalke bleiben. Er wollte keine Erwartungen schüren wie bei Manuel Neuer, dem es die Fans nicht verziehen, als er seinen Herzensklub der Karriere wegen verließ. Und doch droht Draxler nun ein ähnlicher Empfang, wie ihn Neuer bei der Rückkehr erlebte. Weil es sich um eine verschmähte Liebe handelt.

Pfiffe sind eine Auszeichnung

Denn das eint Neuer und Draxler: Sie waren den Schalkern nie egal. Pfiffe sind der Beleg dafür, sie sind sogar eine Auszeichnung. Ausgepfiffen werden nur besondere Spieler.