Essen. Handball erlebt durch den Erfolg der Nationalmannschaft bei der EM einen Boom. Aber wie steht es um die Klubs im Westen der Republik? Ein Kommentar.

In Polen erlebt der deutsche Handball bei der EM 2016 eine Sternstunde. Doch wie sieht es im Land des Überraschungshalbfinalisten aus? THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt, die Rhein-Neckar Löwen – Vereinsnamen, die mit internationalem Erfolg verbunden werden. Nur tief im Westen ist die Sonne verstaubt. Handball erlebt hier Sternstunden nur am Fernsehgerät.

Sicher, von der Kreis- bis zur Oberliga haben Ruhrgebiet und Niederrhein eine beeindruckende Vereinsvielfalt zu bieten. Anders im Spitzen-Handball. Tusem Essen, OSC Rheinhausen, der OSC Thier aus Dortmund – alles frühere Erstligisten, die mittlerweile ein Schattendasein fristen.

Im Westen fehlen dem Handball die Sponsoren

Der OSC Rheinhausen aus Duisburg, als OSC Wölfe in der viertklassigen Oberliga unterwegs, wendete jüngst in letzter Sekunde die Insolvenz ab. Die Dortmunder spielen seit zehn Jahren noch eine Klasse tiefer. Am besten gealtert unter den Handballgrößen ist Tusem Essen. Der dreimalige Europapokalsieger liegt allerdings auf dem zehnten Tabellenplatz in der 2. Liga. Niemandsland.

Ausschlaggebend für den Erfolg sind nicht nur Leistungszentren, sondern auch immer zahlungskräftige Sponsoren. Solange es die in der Region nicht gibt, werden die Grundlagen für Sternstunden wohl weiter in den nördlichen und südlichen Gefilden Deutschlands gelegt.