Melbourne. Angelique Kerber steht im Endspiel der Australian Open. Sie setzte sich im Halbfinale gegen Johanna Konta aus Großbritannien mit 7:5, 6:2 durch.
Angelique Kerber hat bei den Australian Open das Endspiel erreicht. Die Tennisspielerin aus Kiel setzte sich am Donnerstag in Melbourne im Halbfinale gegen die Engländerin Johanna Konta mit 7:5, 6:2 durch. Damit steht die deutsche Nummer eins erstmals in ihrer Karriere bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im Finale. Gegen Konta verwandelte die 28-Jährige nach 82 Minuten ihren ersten Matchball.
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Kerber trifft nun am Samstag (9.30 Uhr/Eurosport) auf die Weltranglisten-Erste Serena Williams. Die Amerikanerin hatte im ersten Halbfinale klar mit 6:0, 6:4 gegen Agnieszka Radwanska aus Polen gewonnen. "Ich werde alles geben, ich habe nichts zu verlieren. Ich freue mich auf das Spiel", sagte Kerber im Siegerinterview auf dem Platz.
Zuletzt siegte Steffi Graf 1994 in Australien
Als bislang letzte deutsche Spielerin stand Sabine Lisicki 2013 in Wimbledon im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. Die letzte Deutsche, die in Melbourne das Finale erreichte, war Anke Huber 1996. Sie verlor vor 20 Jahren dann aber gegen Monica Seles. Letzte deutsche Siegerin Down Under war Steffi Graf 1994.
Kerber erwischte in ihrem insgesamt dritten Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier einen guten Start und nahm Konta gleich zweimal den Aufschlag ab. Danach verlor sie aber ein wenig den Faden und musste selbst zweimal ihren Aufschlag abgeben. Gegen Ende des ersten Durchgangs steigerte sich die Schleswig-Holsteinerin aber und sicherte sich nach 49 Minuten den ersten Satz.
Im zweiten Abschnitt gelangen Kerber erneut zwei schnelle Breaks. In einer insgesamt durchwachsenen Begegnung ließ sich die Norddeutsche ihren bislang größten Erfolg danach nicht mehr nehmen.
Kerbers Weg ins Finale
Auf dem Weg ins Finale der Australian Open hatte Angelique Kerber gleich zum Auftakt eine Schrecksekunde zu überstehen. Danach marschierte die deutsche Nummer eins aber souverän durch das Turnier, gab keinen Satz mehr ab. Die Partien von Kerber in Melbourne im Überblick:
1. Runde: Misaki Doi (Japan) 6:7 (4:7), 7:6 (8:6), 6:3
Kerber startet wie so oft schlecht ins Turnier. Im zweiten Satz hat sie gegen die Japanerin sogar einen Matchball gegen sich. Doch Kerber beweist Nervenstärke und dreht die Partie noch. Hinterher kann sie lachen. "Ich war schon mit einem Bein im Flugzeug."
2. Runde: Alexandra Dulgheru (Rumänien) 6:2, 6:4
Der Druck ist weg. Kerber spielt befreit auf, hat gegen die Rumänin überhaupt keine Schwierigkeiten. Nur 73 Minuten steht sie auf dem Platz. "Es war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht", sagt sie danach mit Blick auf ihren Zittersieg in der Runde zuvor.
3. Runde: Madison Brengle (USA) 6:1, 6:3
Wieder eine klare Sache für Kerber. Die Amerikanerin hat gegen das druckvolle und variable Spiel der deutschen Nummer eins keine Chance. Mit dem Sieg hat Kerber die Pflicht in Melbourne eigentlich bereits erfüllt. Sie will aber mehr. "Die Reise ist noch nicht zu Ende."
Achtelfinale: Annika Beck (Bonn) 6:4, 6:0
Im deutschen Duell wirkt Kerber anfangs wieder verkrampft. Beck bringt ihre Fed-Cup-Kollegin ernsthaft in Gefahr. Doch nach dem ersten Satz fällt eine Last von Kerber ab. "Ich habe mir vorher zu viele Gedanken gemacht", gibt sie später zu.
Viertelfinale: Victoria Asarenka (Weißrussland/14) 6:3, 7:5
Gegen ihre Angstgegnerin Victoria Asarenka gelingt Kerber der erste große Sieg in Melbourne. Druckvoll, variabel und nervenstark zwingt sie die Geheimfavoritin in die Knie. Groß feiern will sie den Erfolg aber nicht. "Ich bin noch im Turniermodus", sagt sie.
Halbfinale: Johanna Konta (Großbritannien) 7:5, 6:2
Kerber agiert in der Rod Laver Arena sehr nervös, dennoch gerät sie nie in Gefahr. Nachdem sie den ersten Satz gewonnen hat, marschiert sie locker ins Endspiel. "Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment für mich", sagt Kerber. Jetzt wartet Serena Williams. (dpa)