Gelsenkirchen. . Schalker-Fanprojekt-Veranstaltung “Im Schatten der Fußball-Glamourwelt“ löst Debatte aus. S04-Finanzvorstand Peters verteidigt Kommerzialisierung.
Christoph Ruf wollte einen Blick hinter die Glitzerwelt des Fußballs werfen - und das fiel ihm nicht schwer. Der freie Journalist hatte zu der vom Schalker Fanprojekt initiierten Diskussionsrunde unter dem Motto "Im Schatten der Fußball-Glamourwelt" Schalke-Fan Stuart Dykes und S04-Finanzvorstand Peter Peters in die Volkshochschule eingeladen.
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Nicht nur Ruf, sondern auch Dykes beklagten die immer stärker fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs. "Früher war es beim Fußball eigentlich schöner", lautete Rufs Steilvorlage und Experte Dykes, einst Fan von Manchester United, sprach aus eigener Erfahrung, als er mit Blick auf die englischen Verhältnisse meinte: "Die Vereine wollen doch gar nicht, dass unsereins ins Stadion geht."
"Der Fußball generiert immer mehr Geld"
Damit war der Fan alter Prägung gemeint, der seinen Klub auf einem Stehplatz und mit einem Bier in der Hand anfeuert. So ist es auch auf Schalke. Noch, muss man wohl hinzusetzen; denn viele Beobachter befürchten, dass sich das Publikum abwendet. Dafür sieht Peters aber keine Anzeichen: "Ich bin seit 1993 dabei und der Fußball generiert immer mehr Geld. Die Frage, ob das so weitergeht, kann ich nach meinen Erfahrungen nur bejahen."
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Deshalb sei entscheidender, was mit den immensen Summen, die umgesetzt werden, passiert. Peters erinnerte daran, wie sehr die Schalker vor 20 Jahren nach sportlichem Erfolg lechzten - auf dem Weg dorthin gibt es nur wenig Platz für Romantik. "Irgendwann kam bei mir der Punkt, da machte es keinen Spaß mehr", hielt Dykes dagegen - und Rufs Fazit war vielleicht tröstlich: "In Deutschland ist Fußball immer noch ein Volkssport, allerdings kein billiger."