Bremen. Mit zwei Toren war Marco Reus eine der Hauptfiguren des BVB-Sieg in Bremen – sah aber noch Luft nach oben.

Marco Reus guckte überrascht: „Heute?“, fragte er zurück, als ein Journalist von ihm wissen wollte, ob dies wohl seine beste Saisonleistung für Borussia Dortmund gewesen sei. „Nee, war es nicht.“

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Von Sebastian Weßling

Argumente gab es sowohl für die Frage als auch für die Antwort. So hatte das Spiel beim SV Werder Bremen, das der BVB 3:1 gewann, ausgedehnte Phasen, in denen der Offensivspieler kaum zu sehen war. Andererseits trug er zwei Tore zum Erfolg bei – zum zweiten Mal innerhalb einer Woche. „Das ist das Problem, dass ihr immer nach Toren guckt“, sagte Reus. „Ich ticke nicht so. Auch wenn es wichtig ist, dass man trifft - das war heute nicht mein bestes Spiel.“

Reus nutzt gegen Bremen seine Chancen

Einigen konnten sich alle Parteien dann aber doch darauf, dass Reus einen entscheidenden Beitrag zum Sieg geleistet hatte – und damit auch seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen untermauert. Vor einem Monat noch steckte der Hochbegabte in einer tiefen Formkrise, musste sich das Spiel beim FC Bayern München (1:5) zunächst von der Ersatzbank aus anschauen und ließ in den anstehenden Länderspielen vor allem gegen Georgien (2:1) allerbeste Chancen ungenutzt.

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Von aufgezeichnet in der Mixed Zone von Sebastian Weßling

Gegen Bremen nun nutze Reus die Möglichkeiten, die sich ihm boten: Zunächst drosch er den Ball, der von Bremen-Torwart Felix Wiedwald abgeprallt war, aus kurzer Distanz ins Netz (9.). Und später schloss er aus halbrechter Position im Strafraum überlegt ab (72.). „Es geht so schnell im Fußball, ich mache mir da wirklich wenig Gedanken drum“, sagte der Doppeltorschütze. „Ich habe immer an mich geglaubt, habe an mir gearbeitet und freue mich, dass ich der Mannschaft heute wieder helfen konnte.“

Aubameyang war gegen Bremen der Pechvogel

Trainer Thomas Tuchel führte den Aufschwung seines Offensivspieler vor allem auf dessen Haltung in der Krise zurück: „Wir haben immer gesehen, wie fleißig er war, anhand der Daten der Spiele“, so Tuchel. „Auch wenn es nicht an der Torschützenliste abzulesen war, weil er ein bisschen Abschlusspech hatte. Reus habe großes Selbstvertrauen ausgestrahlt, sei trotzdem selbstkritisch gewesen und habe die Hinweise der Trainer angenommen. „Diese Haltung ist maßgeblich dafür, dass seine guten Leistungen dann jetzt wieder so offensichtlich sind“, meinte der Coach. Das sei nicht nur für den zweifachen Torschützen sondern für die gesamte Mannschaft eine Freude.

Gegen Bremen war es ein anderer, dem das Pech an den Schuhen klebte: Ausgerechnet Pierre-Emerick Aubameyang, der Torschütze vom Dienst, scheiterte gleich viermal freistehend vor dem Tor. „Ach, um Auba brauchen wir uns wirklich keine Sorgen zu machen“, sagte Reus lächelnd. „Ich bin mir sehr sicher, dass er nächste Woche wieder für uns treffen wird.“

BVB gewinnt 3:1 in Bremen

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Das wäre entweder am Donnerstag in der Europa League gegen den FK Qäbälä – oder am Sonntag im Derby gegen den FC Schalke 04. Und Tore gegen den Revierrivalen werden Dortmund bekanntlich besonders gerne gesehen.