Iserlohn. Ein leicht mulmiges Gefühl beschlich die Roosters-Fans, als die Wild Wings in der 50. Minute noch verkürzen konnten. Doch am Ende war der Sieg perfekt.

Den Iserlohn Roosters gelang in der Deutschen Eishockey Liga der erwartete Pflichtsieg gegen die Schwenninger Wild Wings. Nach der ärgerlichen Niederlage am Freitagabend in München (1:2) gewannen die Sauerländer am Sonntagnachmittag daheim überlegen mit 6:2.

34 Sekunden waren noch zu spielen – und mit jedem Schlittschuhschritt kam Chad Bassen einer Vorentscheidung näher. Unwiderstehlich zog die Nummer 61 der Roosters aus dem eigenen Drittel auf und davon und lief alleine auf Schwenningens Torwart Dimitri Pätzold zu. Während den meistens der 3201 Zuschauer in der Eishalle am Seilersee der Torjubel bereits auf den Lippen lag, behielt Pätzold erst die Ruhe, reagierte dann blitzschnell – und wehrte die Scheibe ab. Wenige Augenblicke später dröhnte die Sirene zur zweiten Drittelpause, in welche die Roosters daher nur mit einer 4:1-Führung gingen. Sie selbst hatten in den vergangenen zwei Heimspielen bewiesen, wie schnell ein Drei-Tore-Vorsprung aufgeholt werden kann.

Ross mit seinem ersten Saisontor

Die Sauerländer präsentierten sich zuvor in einer starken Verfassung. Von der ersten Sekunde an dominierten sie die Partie, in welcher Mathias Lange wieder im Tor der Roosters stand. „Chet Pickard hat am Freitag in München eine sehr gute Leistung gezeigt“, erklärte Roosters-Trainer Jari Pasanen, „aber so war es abgesprochen.“

Brooks Macek, Mike York und Nick Petersen vergaben teilweise in Überzahl die ersten Chancen der Gastgeber. In der 6. Minute jedoch stockte den Fans auf der Tribüne der Atem, denn Schwenningens Will Acton war der gesamten Iserlohner Defensive entwischt, traf mit seinem Schuss aber nur den Pfosten.

Auf der Gegenseite zielte Brad Ross genauer – in der 7. Minute traf er mit seinem ersten Saisontor zur umjubelten 1:0-Führung. In den vergangenen zwei Heimspielen hatten die Sauerländer jeweils hoch zurückgelegen, bevor sie zu erfolgreichen Aufholjagden bliesen. Jason Jaspers und Luigi Caporusso nutzten weitere gute Einschussmöglichkeiten nicht, so dass Schwenningen immer gefährlich blieb und Mathias Lange das eine oder andere Mal seine Klasse zeigen musste.

Wild Wings kämpften

Erst Brad Ross (23.) und Nick Petersen (25.) und Brooks Macek (32.) sorgten mit ihren Treffern im zweiten Drittel für etwas Entspannung. Damien Fleury gelang jedoch in der 34. Minute das Tor zum 1:4 für die Gäste – und Chad Bassen verpasste kurz vor der Pause gegen Pätzold die Wiederherstellung des beruhigenden Vorsprungs.

Deshalb beschlich die Fans der Roosters ab der 50. Minute ein leicht mulmiges Gefühl, denn Ashton Rome verkürzte sogar auf 2:4. Zudem verweigerten die Schiedsrichter einem Treffer von Brad Ross nach intensivem Videostudium die Anerkennung (52.). Die Wild Wings kämpften, die Roosters nutzten weitere Chancen nicht – bis Mike York in der 56. Minute das beruhigende 5:2 und Luigi Caporusso in der 59. Minute das 6:2 erzielten.