Gelsenkirchen. . Der Innenverteidiger des FC Schalke 04 spielt bisher eine starke Saison. Er setzt auch vorne Akzente – gegen Frankfurt traf er zum 1:0.
Sie hatten sich bereits ein wenig aufgerieben, sie waren zwar willig, aber nicht ideenreich in der gegnerischen Hälfte unterwegs. Schalkes Profis schienen trotz bester Absichten und erkennbaren Engagements auf ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt zuzusteuern, weil die Angriffe selten klug zu Ende gespielt wurden. Mal fehlte der Mut für einen entscheidenden Pass, mal die Technik, und außerdem standen die ständig auf Konter lauernden Frankfurter gut. Wenn nichts mehr helfen will, das ist im Fußball eine Binse, dann muss eben ein Standard her. Und dafür hat Schalke 04 in dieser Saison bekanntlich Spezialisten.
Schwerarbeit in den Schlussminuten
In der 75. Minute wurde die Partie gegen die Eintracht vorentschieden: Neuzugang Johannes Geis drehte wieder gekonnt einen Eckball nach innen, wo mehrere Spieler hochstiegen – aber nur einer an den Ball kam. Joel Matip traf die Kugel ideal mit dem Kopf und steuerte sie ins Eck. Dieses 1:0 war eine Erlösung.
Auch in der packenden Schlussphase war Joel Matip gefragt – diesmal wieder als aufmerksamer, kämpfender Abwehrspieler. Denn bevor Leroy Sané bei einem Konter in der Nachspielzeit Schalkes Sieg endgültig eintütete, hatten die Blau-Weißen einige bange Minuten zu überstehen, in der die Frankfurter das Tor berannten. In der 81. Minute reagierte erst Ralf Fährmann zweimal prächtig, dann kratzte Joel Matip unter dem Jubel der Fans den Nachschuss von Alex Meier von der Linie.
Lob für Vorbereiter Johannes Geis
Matip kann momentan machen, was er will: Es gelingt. Der Innenverteidiger spielt eine starke Saison, er hat schon zwei Tore selbst erzielt und drei weitere vorbereitet. „Mit jedem Treffer steigt natürlich das Selbstvertrauen“, erklärt der 24-Jährige. „Man bekommt automatisch ein besseres Timing für die Flanken, dann geht auch der eine oder andere Ball rein.“ Aber natürlich hat Teamplayer Matip auch ein Lob für den Vorbereiter parat: „Die Ecke war von Johannes Geis perfekt geschossen.“
Schalker Sieg gegen Frankfurt
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Der Wert von Matip für den FC Schalke 04 steigt derzeit von Spiel zu Spiel. Der Vertrag läuft am Ende dieser Saison aus, Horst Heldt würde ihn gerne verlängern. „Die Gespräche laufen“, berichtet Schalkes Manager, „jetzt gehen wir ins Detail.“ Der aus der Knappenschmiede stammende Matip weiß, was er an Königsblau hat. „Joel kennt Schalke in- und auswendig, dem muss ich den Verein nicht erklären und anpreisen“, sagt Heldt. Aber das galt auch für Julian Draxler – wenn ein Spieler unbedingt weg will, hilft das Argument Heimat nicht mehr. Welche Signale also empfängt Heldt von Matip? Der Manager windet sich. Er sagt lediglich: „Joel hatte schon nach der letzten Saison Möglichkeiten zu wechseln. Aber er entschied sich gegen diese Anfragen.“
Neustädter hat sich zu zuverlässigem Innenverteidiger entwickelt
Selbstverständlich aber werden Matips derzeitige Auftritte neue Aufmerksamkeit in Europa erzeugen. Wird der kamerunische Nationalspieler deshalb immer teurer für Schalke? „Nee“, scherzt Heldt, „ich lege ihm einfach einen Blanko-Vertrag hin, in den ich keine Zahl schreibe. Also kann er auch nicht teurer werden...“
An Joel Matips Seite hat sich auch Roman Neustädter, der nach der vergangenen Rückrunde stark umstritten war, zu einem zuverlässigen Innenverteidiger entwickelt. Es war Trainer André Breitenreiter, der großen Wert auf Teamgeist legt, äußerst wichtig, darauf nach der Begegnung mit Frankfurt hinzuweisen: „Ich möchte auch mal Roman Neustädter hervorheben, er hat sehr gut verteidigt.“
Über kurz oder lang wird auch Benedikt Höwedes in die Startelf zurückkehren. Bei den vielen Spielen in drei Wettbewerben dürfte die vergrößerte Auswahl für den Trainer kein Problem sein. „Mit zwei Innenverteidigern kommen wir doch nicht weiter“, stellt Horst Heldt klar. „Wir brauchen bei diesem Programm jeden Mann.“
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