Leverkusen. Nach drei Siegen in Bundesliga und Pokal ist die Zuversicht bei Bayer groß, trotz des 0:1 in Rom noch die Champions-League-Gruppenphase zu erreichen.

Vor dem Spiel des Jahres präsentiert sich Roger Schmidt bester Laune, ruhig und zuversichtlich. "Ich weiß, dass die Mannschaft sehr entschlossen und fokussiert sein wird", sagte der Trainer von Bayer Leverkusen vor dem Showdown um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League gegen Lazio Rom am Mittwoch (20.45 Uhr live in unserem Ticker). Das 0:1 vor einer Woche in Rom ändere nichts am Ziel und der Taktik. "Für uns macht dieses Ergebnis keinen großen Unterschied. Unser Ansatz ist immer, viel Druck auszuüben, sehr aktiv zu sein und trotzdem auch defensiv gut zu stehen. Wir wollen uns am Ende gegen Lazio durchsetzen."

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Kapitän Lars Bender setzt besonders auf die Unterstützung der Fans in der mit 28 000 Zuschauern ausverkauften BayArena. "Wir haben schon im Vorjahr daheim sehr gute Spiele gemacht und hatten immer tolle Unterstützung", betonte Bender vor dem Abschlusstraining am Dienstag. "Wir wollen die Arena erneut zu einer Festung machen und klasse Fußball zeigen." Das ganze Jahr habe man "hart und intensiv dafür gearbeitet", in die Champions League zu kommen: "Es ist die letzte Chance und wir werden uns 90 Minuten voll reinhauen."

Leverkusen winken 20 Millionen Euro

Man wolle "diesen vierten Platz vergolden", sagte Geschäftsführer Michael Schade der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Rang der Vorsaison. Die zehnte Königsklassen-Teilnahme der Klubgeschichte ist für die Werkself aus vielen Gründen extrem wichtig: "Da kann man Selbstvertrauen für die Saison aufbauen. Die Champions League bedeutet nachhaltige Imagewerte, vor allem für unseren Hauptsponsor, weil man da in anderen Ländern ganz andere Auftritte hat. Und es hat natürlich auch mit Finanzkraft zu tun", sagte Schade.

Mit gut 20 Millionen Euro kann ein Verein planen, der die Gruppenphase erreicht. Und Bayer muss wohl noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August investieren. Die "schicksalhafte Entwicklung" (Schade) mit der Verletzung des Zwölf-Millionen-Einkaufs Charles Aranguiz sowie der dünnen Personaldecke im der Innenverteidigung durch die Ausfälle von Ömer Toprak und Tin Jedvaj zwingen zum Handeln.

Perfekter Start bis auf Lazio-Niederlage

Schmidt sieht vor allem auf der Sechser-Position "Optimierungsbedarf", macht eine weitere Verpflichtung aber nicht von der Teilnahme an der Königsklasse abhängig. "Von Vereinsseite spielt das keine Rolle." Immerhin könnte eine dicke Champions-League-Einnahme die Millionen-Rückzahlung im Zusammenhang mit der Insolvenz von Ex-Hauptsponsor Teldafax etwas abfedern.

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Sportlich steht Bayer national zurzeit blendend da. Mit zwei Siegen hatte das Team um Kunstschütze Hakan Calhanoglu wie Borussia Dortmund und der nächste Bundesliga-Gegner Bayern München einen perfekten Start, zudem steht man in der zweiten DFB-Pokal-Runde. Einziger Schönheitsfehler war die Niederlage in Rom durch das Tor des für Weltmeister Miroslav Klose eingewechselten Balde Diao Keita.

Klose: "Der Drops ist noch längst nicht gelutscht."

Stürmerstar Stefan Kießling sprach nach dem 1:0 in Hannover vom "wahrscheinlich wichtigsten Spiel der Saison". Für dieses kehrt Kyriakos Papadopoulos wieder in die Innenverteidigung neben Jonathan Tah zurück. Wie in Leverkusen ist auch bei Lazio die personelle Lage angespannt. Trainer Stefano Pioli muss neben Klose (Oberschenkelverletzung) auch auf den argentinischen Vizeweltmeister und Kapitän Lucas Biglia (Wadenverletzung) sowie Stammtorhüter Federico Marchetti und Mittelstürmer Filip Djordjevic verzichten. "Ich weiß, wie Leverkusen Spiele zu Hause angeht", warnte Klose seine Teamkollegen. "Der Drops ist noch längst nicht gelutscht." (dpa)