Essen. . Rekordmeister Bayern eröffnet die Saison mit dem Auftaktspiel gegen den HSV. Es gibt neue Stars, Neuheiten wie die Torlinien-Technik - und Sorgen.

Die Zeit der Testspiele ist vorbei, an diesem Freitag startet die Fußball-Bundesliga mit der Partie des FC Bayern München gegen den Hamburger SV (20.30 Uhr/ARD) in die neue Saison. Bevor es losgeht: die Antworten auf die Fragen zur kommenden Spielzeit.

Tor oder kein Tor?

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Die Bundesliga setzt erstmals auf die Torlinientechnik. Für das System namens „Hawk-Eye“ werden 14 Kameras im Stadion installiert, die dem Schiedsrichter elektronisch signalisieren: Der Ball war korrekt über der Linie. Kosten wird die Technologie jeden Klub knapp 150 000 Euro pro Jahr.

Gibt es mehr Randale als bisher?

Die Polizei macht sich berechtigte Sorgen. Der Schuss eines Motorradfahrers mit einer Pistole auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC bringt eine neue Dimension von Gewalt in den Fußball. Hoffentlich ein Einzeltäter und keine Tendenz. In der Türkei lassen die Fußball-Profis bereits kugelsichere Scheiben in ihre Autos einbauen.

Wer sind die neuen Stars?

Weil Star-Qualität längst am Einkaufspreis bemessen wird, tauchen die spannendsten Spielertypen zunächst beim Liga-Krösus FC Bayern München auf. Auf den chilenische Nationalspieler Arturo Vidal (kam von Juventus Turin) und den Brasilianer Douglas Costa de Souza (kam von Schachtjor Donezk) sollte man schauen. Im Windschatten dieser Millionen-Transfers entwickeln sich allerdings immer wieder Talente, die für relativ wenig Geld rasch zu Stars wachsen.

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Droht Gefahr aus England?

Durch gigantische Fernsehverträge schwimmt die englische Premiere League im Geld. Queens Park Rangers, zuletzt Schlusslicht der Liga, hat dadurch rund 35 Millionen Euro mehr an TV-Geldern eingenommen als der deutsche Rekordmeister FC Bayern. Die Engländer kaufen mit diesem Geld überall in Europa ein, auch in der Bundesliga. So holte zum Beispiel der FC Liverpool den Angreifer Roberto Firminio von der TSG Hoffenheim und zahlte dafür angeblich 41 Millionen Euro. Einerseits hat Hoffenheim einen guten Mann verloren, andererseits: Mit 41 Millionen Euro lassen sich eine Menge anderer guter Profis verpflichten.

Wird die Liga unattraktiver?

Die Aufsteiger FC Ingolstadt und Darmstadt 98 sind sicherlich in ihren Städten populär, bundesweit würden andere Vereine sicher mehr Zuschauer-Potenzial mitbringen. Aber: Der Fußball in Deutschland funktioniert nicht nach dem Prinzip des US-Profisports, in dem es keinen Auf- und Abstieg gibt.

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Wer sich durch die 2. Liga nach oben kämpft, ist verdient in der Bundesliga. Wenn das anderen Traditionsklubs nicht passt, sollen sie halt besser spielen und selbst aufsteigen. Allerdings: Der Bezahlsender Sky weiß natürlich, bei welchen Vereinen die meisten Fans zuschauen. Ein paar Zahlen-Beispiele: Von den etwa vier Millionen Sky-Kunden schalteten bei den Bayern-Spielen rund 730 000 ein, Borussia Dortmund liegt bei über 600 000 Zuschauern pro Spiel, Schlusslicht dieser Wertung war in der vergangenen Saison Absteiger Freiburg mit knapp über 200 000 Fans pro Partie.

Warum gibt es so viele Verletzte?

Schon vor dem Anpfiff klagen die 18 Bundesligisten über 45 verletzte Profis, die zum Auftakt nicht einsatzfähig sind. Hertha BSC liegt mit sechs Verletzten ganz vorn, Darmstadt ist bisher der einzige Klub ohne einen einzigen Ausfall. Wird die Liga immer schneller und damit gefährlicher? Nein: In den vergangenen zehn Jahren gab es zum Start immer eine Liste von rund 50 verletzten Profis.

Woher kommen die Ausländer?

Die Bundesliga setzt auf Profis aus dem deutschsprachigen Ausland: Es gibt 21 Fußballer aus der Schweiz und 17 aus Österreich. Den Trend durchbrechen die Brasilianer: Von ihnen spielen 20 in der Bundesliga. Auf den Plätzen folgen Japaner (zwölf) und Polen (elf).

Wer wird Meister?

16 der 18 Bundesliga-Trainer tippen auf den Rekordmeister FC Bayern München. Dahinter werden der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund hoch gehandelt.