München. Der Bundestrainer Joachim Löw sieht in dem Wechsel von Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern zu Manchester United auch eine Chance für die EM 2016.

Bundestrainer Joachim Löw hat Verständnis für den Wechsel seines Kapitäns Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München zu Manchester United. Löw sagte am Samstag nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Schweinsteiger ist ein absoluter Leader und Weltklassespieler, der jeder Mannschaft seinen Stempel aufdrücken kann, selbstverständlich auch Manchester United."

Nach Einschätzung von Löw findet Schweinsteiger in Manchester ein gutes Umfeld. "Er kennt Louis van Gaal, der ihn unbedingt haben wollte, das sind gute Voraussetzungen", meinte der Bundestrainer. "Ich bin davon überzeugt, dass der neue Reiz der Premier League Basti gut tun wird, ich weiß von ihm, dass er noch große Ambitionen und Ziele hat."

Bierhoff sieht Schweinsteigers Auslandswechsel positiv

Löw hat keinen Zweifel, dass sein Kapitän die Herausforderung meistern wird: "Ich verspreche mir davon bei ihm auch einen weiteren Schub und Ansporn, auch in Hinblick auf die Europameisterschaft in Frankreich, bei der wir auf ihn setzen und er die Nationalmannschaft anführen soll."

Auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff reagierte positiv. "Manchester United ist wie der FC Bayern ein Weltklub. Die Engländer können sich auf ihn freuen, einer wie Basti, der von seiner Leidenschaft lebt, wird sich dort schnell einfügen", sagte er.

Er sehe eine Auslandserfahrung grundsätzlich immer positiv, "der Blick über den Tellerrand bringt einen immer voran, nicht nur als Sportler, sondern auch als Persönlichkeit", meinte Bierhoff. "Dass Basti noch einmal einen solchen Schritt macht, zeugt von seinem großen Antrieb, noch viel erreichen zu wollen."

Bayern-Spieler traurig über Schweinsteigers Wechsel

Auch interessant

Auch die langjährigen Weggefährten von Bastian Schweinsteiger beim FC Bayern München haben den Wechsel des Fußball-Weltmeisters zu Manchester United bedauert. "Es ist schade, dass sich unsere Wege trennen", sagte Kapitän Philipp Lahm. Man habe schließlich fast die gesamte Karriere lang im Verein und in der deutschen Nationalmannschaft zusammengespielt. "Basti ist ein bayerischer Bua und wird uns fehlen." Gleichwohl sei es zu akzeptieren und zu respektieren, dass Schweinsteiger zum Ende seiner Karriere noch einmal "eine neue Herausforderung" suche.

Es sei schon "ungewohnt" gewesen, eine Teampräsentation in der Münchner Arena ohne den 30 Jahre alten Mittelfeldspieler zu absolvieren, gestand Manuel Neuer. "Mir tut es persönlich weh, weil wir befreundet sind", sagte der Nationaltorhüter. Er wünschte Schweinsteiger alles Gute beim neuen Verein, "dass er verletzungsfrei bleibt und dort schnell Fuß fasst". In der Nationalmannschaft spiele man immerhin weiter zusammen.

Das gilt auch für Mario Götze und Jérôme Boateng. "Ich glaube, wir werden ihn vermissen", sagte Nationalspieler Götze. Es sei aber Schweinsteigers persönliche Entscheidung gewesen. "Ein Stück weit traurig" zeigte sich auch Boateng: "Er war ein Weltklassespieler für den FC Bayern." (dpa)