München. Bayern Münchens oberstes Ziel heißt auch in der neuen Saison Meisterschaft. Neuzugang Douglas Costa soll zunächst Sorgenkind Franck Ribéry ersetzen.

Die Tür ging auf, herein kam der neu verpflichtete Torwart Sven Ulreich, gefolgt von Sportvorstand Matthias Sammer. Die künftige neue Nummer zwei hinter Manuel Neuer sollte am Mittwoch nach dem Trainingsauftakt des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München vorgestellt werden. Doch dem ehemaligen Stuttgarter Keeper blieb auf dem Podium nur jene Nebenrolle, die er künftig auch im Kader des Meisters einnehmen wird. Es passte ins Bild, dass Ulreich, 26, irgendwann gefragt wurde, ob er sich freue, demnächst im Training Torschüsse von Ángel Di María abwehren zu können.

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So weit ist es noch nicht, aber um den argentinischen Außenstürmer von Manchester United und angeblichen Bayern-Wunschspieler wird weiter spekuliert werden, obwohl die Münchner gestern einen anderen Offensivspieler für die Außenbahn mit einem Fünfjahresvertrag ausstatteten. Der Brasilianer Douglas Costa, 24, unterschrieb am Mittwoch einen Kontrakt bis 2020, ehe er das Vereinsgelände in einem Auto mit verdunkelten Scheiben durchaus filmreif verließ.

Neuzugang Costa ist "extrem schnell und technisch gewitzt"

Bis zum 11. Juli wird Costa urlauben, dann soll er mit dem „bis dahin kompletten Kader“ (Sammer) in der Arena den Fans vorgestellt werden. Auch die Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Jérôme Boateng, Manuel Neuer, Mario Götze, Robert Lewandowski, Juan Bernat, Pierre-Emile Højbjerg und Joshua Kimmich befanden sich noch nicht in der 15-köpfigen Trainingsgruppe, die bei Lauf- und Medizinballübungen die Arbeit wieder aufnahm. Mit dem übergeordneten Ziel, den vierten deutschen Meistertitel hintereinander zu gewinnen. Das wäre sogar für den Rekordmeister aus München ein Novum.

Das Thema des Tages war jedoch Costa. „Wir haben uns sehr lange mit ihm beschäftigt und ihn lange beobachtet. Wir sind überzeugt, was seine physischen Eigenschaften betrifft“, sagte Sammer. Costa sei „extrem schnell“, zudem „technisch gewitzt“, man erwarte von ihm nun „den nächsten Entwicklungsschritt“.

Ribéry verfolgte das Training auf Krücken neben Sammer

Dass Costa sofort als vollwertiger Ersatz für den nach wie vor verletzten Franck Ribéry auftritt, erwarten die Bayern aber selbst nicht, trotz der rund 30 Millionen Euro Ablöse, die sie für den Linksfuß an Schachtjor Donezk zahlen. „Die Bundesliga ist sicher nochmal was anderes als die ukrainische Liga“, sagte Sammer.

Immerhin haben die Münchner nun einen klassischen Außenbahnspieler dazugewonnen. Costa wird zunächst wohl vornehmlich auf Ribérys linker Seite zum Einsatz kommen. Der Franzose verfolgte das erste Training der neuen Saison übrigens mit seinem eingegipsten rechten Fuß und auf Krücken.