London. Sabine Lisicki hatte bei ihrem Wimbledon-Auftakt mehr Mühe als erwartet, setzte sich bei ihrem Lieblingsturnier aber schließlich durch. Tatjana Maria nutzt neunten Matchball.

Sabine Lisicki nach großem Kampf, Angelique Kerber mit der Tennis-Höchststrafe und Tatjana Maria mit dem neunten Matchball: Die deutschen Tennisprofis haben am bislang heißesten Tag des Jahres in England geglänzt. Lisicki setzte sich am Dienstag bei ihrem Lieblingsturnier in Wimbledon gegen die unbequeme Australierin Jarmila Gajdosova mit 7:5, 6:4 durch. Maria verwandelte bei ihrem 7:6 (7:2), 7:5-Erfolg gegen die Serbin Bojana Jovanovski ihren neunten Matchball. Kerber deklassierte die Hamburgerin Carina Witthöft 6:0, 6:0. Den erfreulichen Tag aus deutscher Sicht rundete Dustin Brown ab, der sich nun auf ein Zweitrunden-Duell mit Rafael Nadal freut.

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Ausgeschieden sind dagegen Julia Görges, Carina Witthöft, Mona Barthel und Laura Siegemund. Görges verlor gegen die French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz 2:6, 5:7. Berrer musste sich dem Franzosen Adrian Mannarino nach gutem Beginn noch klar mit 7:6 (7:4), 0:6, 4:6, 1:6 geschlagen geben.

Brown fiebert Wimbledon-Duell mit Nadal entgegen

An diesem Mittwoch kämpfen Tommy Haas, Alexander Zverev, Andrea Petkovic und Anna-Lena Friedsam bereits um den Einzug in die dritte Runde beim ältesten Tennisturnier der Welt.

"Es ist gut, mit einem nicht so einfachen Match zu starten und dann zu gewinnen", sagte Lisicki. Die Finalistin von 2013 musste gegen Gajdosova in der Abendsonne auf Court 16 tatsächlich Schwerstarbeit verrichten, ehe sie nach 71 Minuten ihren ersten Matchball verwandelte. Die 25-Jährige aus Berlin bekommt es jetzt am Donnerstag mit der Amerikanerin Christina McHale zu tun. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder zurück zu sein in Wimbledon", sagte Lisicki und wollte auf Fragen zum weiteren Turnierverlauf gar nicht erst eingehen. "Man muss einfach bereit sein und Runde für Runde spielen."

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Brown gewann gegen Lu Yen-Hsun aus Taiwan 3:6, 6:3, 7:5, 6:4 und fiebert nun der Auseinandersetzung mit dem neunmaligen French-Open- und zweimaligen Wimbledonsieger entgegen. "Er ist ein großer Champion. Ich will Spaß gegen ihn haben und denke, dass ich auf Rasen die größten Chancen gegen ihn habe", sagte Brown. Im vergangenen Jahr hatte der 30-Jährige aus Winsen/Aller in Halle den Linkshänder aus Mallorca sensationell bezwungen und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. "Das war das Match meines Lebens", sagte Brown.

Bundestrainerin zufrieden mit Selbstvertrauen von Kerber in Wimbledon

Kerber trifft nach ihrer Demonstration der Stärke jetzt auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. "Ich habe gut gespielt, das gebe ich zu", sagte die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel nach dem 6:0, 6:0 in nur 45 Minuten gegen die bedauernswerte Hamburgerin Witthöft. Zum ersten Mal seit acht Jahren schickte Kerber wieder eine Gegnerin mit dem demütigendsten aller Ergebnisse vom Platz - was tags zuvor bereits ihrer Freundin Andrea Petkovic gelungen war. "Das Ergebnis war relativ glatt", scherzte die 27-Jährige später im ARD-Hörfunk.

"Angie spielt beeindruckend gut. Es war eigentlich keine leichte Runde gegen Carina, die nichts zu verlieren hatte. Aber die Art und Weise, wie sie auftritt, zeigt, dass sie voller Selbstvertrauen ist", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Vom Dach des Fernsehzentrums aus beobachtete die Fed-Cup-Chefin das überraschend einseitige Geschehen und erneuerte ihre Prognose für den weiteren Turnierverlauf. "Wenn sie den Kopf behält und gesundbleibt, ist sie eine Riesenfavoritin, in ihrer Hälfte durchzugehen", sagte Rittner. (dpa)