Neu-Isenburg. Der erste Stimmungstest spricht für Hamburg. Dennoch ist damit wohl noch keine Vorentscheidung im Wettstreit mit Berlin um den deutschen Kandidaten für die Olympischen Spiele 2024 gefallen. Seine Empfehlung will der DOSB erst kommende Woche aussprechen.

Hamburg hat beim Stimmungstest in Sachen Olympia die Nase vorn, doch eine Vorentscheidung im Wettstreit mit Berlin um den deutschen Kandidaten für die Ausrichtung der Sommerspiele 2024 müssen die neun Prozentpunkte Vorsprung noch nicht bedeuten. Bei einer Forsa-Umfrage, deren Ergebnisse der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Dienstag via Twitter verbreitete, sprachen sich in Hamburg 64 Prozent der Befragten für das Sport-Großereignis aus, in der Hauptstadt lag die Zustimmung bei 55 Prozent. Jeweils 1500 Bürger wurden in den vergangenen Wochen repräsentativ befragt, ob sie Olympische Spiele in ihrer Stadt befürworten oder nicht.

"Wir freuen uns über die riesige Zustimmung zu Olympischen und Paralympischen Spielen und vor allem auch darüber, dass es in beiden Städten Zuwächse bei der konkreten Bewerberfrage gab. Wir haben vor Ort gespürt, dass sich das Meinungsklima positiv entwickelt hat. Nun haben wir eine gute Grundlage für den weiteren Entscheidungsprozess", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Zuvor hatte der Verbandschef geäußert, dass die Zustimmung in der Bevölkerung für eine Ausrichtung Olympischer Spiele "sehr entscheidende Bedeutung" habe.

Seit September 2014 wuchs in beiden Städten die Olympia-Zustimmung deutlich. Auf die Frage zu den Olympia-Plänen hatten sich vor einem halben Jahr 53 Prozent der Hamburger und 48 Prozent der Berliner für eine Bewerbung ausgesprochen. Gleichzeitig sank in diesem Zeitraum in beiden Metropolen die Zahl der Menschen, die das Projekt ablehnen: in Hamburg von 44 auf 32 Prozent, in Berlin von 49 auf 39 Prozent.

DOSB-Präsidium spricht am 16. März Empfehlung aus

Mit der Vorlage der aktuellen Umfrage-Ergebnisse wurde der Countdown zur Kür des deutschen Bewerbers eröffnet. Am kommenden Sonntag trifft sich das DOSB-Präsidium mit den Spitzensportverbänden, einen Tag später mit Vertretern der Zivilgesellschaft. Auf der Basis dieser Gespräche, in die die Umfrage-Ergebnisse einfließen, wird die DOSB-Führung am Abend des 16. März eine Empfehlung für einen Kandidaten aussprechen. Die endgültige Wahl des deutschen Bewerbers steht am 21. März in der Frankfurter Paulskirche an.

"Wenn beide nahe beieinander liegen und exzellente Werte haben, wird das nicht das entscheidende Kriterium sein und nur eine untergeordnete Rolle spielen. Je größer der Abstand, umso eher wird es Auswirkungen haben", hatte Hörmann vor einigen Wochen gesagt.

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Bevor der DOSB und die deutsche Bewerberstadt am 15. September ihre offizielle Kandidatur für die Ausrichtung der XXXIII. Olympischen Spiele beim Internationalen Olympischen Komitee einreichen, wird es in der nominierten Stadt noch einen Bürgerentscheid geben. In Berlin würde dieser am 13. September stattfinden, in Hamburg ist der Termin noch offen. Im Sommer 2017 wählt die IOC-Session in Lima den Gastgeber der Spiele 2024. (dpa)