Bremen. Mit 1:2 unterlag der BVB in Bremen - auch weil die Gastgeber viel galliger agierten. Kapitän Hummels aber erklärte es sich mit körperlichen Problemen.

Mats Hummels, 0:1 nach drei Minuten - da waren früh alle guten Vorsätze dahin, oder?

Mats Hummels: Ja, nach zweieinhalb Minuten stehen wir bei einem normalen Angriff in Unterzahl hinten drin, das ist natürlich schon erstaunlich. Es gibt immer Erklärungen, aber das bringt uns hinterher auch nichts. Auswärts haben wir wirklich eine der schlechtesten Vorrunden gespielt, die man sich ausmalen kann. Damit müssen wir jetzt die Winterpause überleben.

Die gesamte Mannschaft wirkte nach dem Abpfiff sehr niedergeschlagen. Wie groß ist denn jetzt die Besorgnis?

Hummels: Die Besorgnis ist schon seit Wochen groß. Wir haben es immer wieder geschafft, uns Vorlagen zu liefern, uns selbst herauszukämpfen. Wir haben zu Hause gegen Gladbach gewonnen, dann zu Hause gegen Paderborn zwei Tore hergeschenkt. Dann zu Hause gegen Hoffenheim gewonnen und in Berlin verloren auf eine Art und Weise, die alles andere als gut war von uns. Wir stehen auf jeden Fall zurecht da unten drin, so wie wir spielen. Wir haben 17 Spiele in der Rückrunde, um uns da herauszukämpfen. Und jedes Einzelne, das wir davon nicht nutzen, wird uns das Leben noch schwerer machen.

Ist im Trainingslager jetzt vor allem Kopfarbeit gefragt?

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Hummels: Es muss schon viel körperlich gearbeitet werden. Fast jeder unserer Stammspieler ist mit einer Verletzung durch die Vorrunde gegangen. Von denen, die quasi immer gespielt haben, konnte fast keiner bei 100 Prozent sein. Das gilt für mich selbst auch, ich hoffe, dass ich vielleicht zum ersten Mal seit der WM etwas schmerzfrei machen kann, das wäre auch mal interessant. Aber das kann man auch nicht garantieren.

Hat die Mannschaft den Abstiegskampf denn richtig angenommen? Bremen wirkte heute deutlich leidenschaftlicher.

Hummels: Das sehe ich nicht so, nein. Man schreibt das immer der Heimmannschaft zu, weil da einfach die Fans lauter sind bei einem gewonnenen Zweikampf. Aber ich denke nicht, dass Leidenschaft und Einstellung ein Problem sind.

Sie haben die Verletzten angesprochen. Ist das die große Hoffnung, dass man die Rückrunde mit wenigen Verletzten und einem eingespielten Stamm deutlich besser angehen kann?

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Hummels: Natürlich. Sollten wir es schaffen, alle Mann fit durch die Vorbereitung zu kriegen und mit den stärksten 15 Spielern jedes Spiel zu bestreiten, ist es klar, dass wir ein deutlich anderes Gesicht zeigen. Aber dafür gibt es keine Garantie. Es kann sein, dass wieder zwei, drei Leute ausfallen und das muss man deutlich anders kompensieren, als wir es diese Vorrunde geschafft haben.