Iserlohn. Seit ihrer Entdeckung hat sich die Dechenhöhle im sauerländischen Iserlohn zu einer der meistbesuchten Schauhöhlen Deutschlands entwickelt. Besonders durch die vielen Stalaktiten und Stalakmiten zeichnet sich die Höhle aus. Aber auch an Überresten aus der Vergangenheit gibt es einiges zu sehen.

Beeindruckende Steinformationen, glitzernde Zapfen, ein schimmernder Teich: Als im Jahr 1868 Eisenbahnarbeitern ein Hammer in eine Felsspalte fiel, hatten sie nicht erwartet, auf eine Tropfsteinhöhle zu stoßen. Seit ihrer Entdeckung hat sich die Dechenhöhle im sauerländischen Iserlohn zu einer der meistbesuchten Schauhöhlen Deutschlands entwickelt. Dort wo heute die Besucher die Höhle betreten, hatten die Arbeiter damals nach ihrem verlorenen Werkzeug gesucht.

Die nach dem Oberhauptmann Heinrich von Dechen benannte Höhle zeichnet sich besonders durch die vielen kristallinen Ablagerungen aus. Nicht nur von der Decke hängende Stalaktiten sind dort zu bestaunen, sondern auch aus dem Boden emporwachsende Stalagmiten und viele weitere Tropfsteinarten. Wenn mit gelöstem Kalk angereichertes Wasser von der Höhlendecke tropft, dann entstehen diese so genannten Sinterbildungen aus kleinen Kristallen, die von den Besuchern der Dechenhöhle in zahlreichen Farben und Formen bestaunt werden können. Doch Tropfsteine sehen nicht nur schön aus, sie können Forschern anhand ihrer unterschiedlichen Schichten auch etwas über das Klima vergangenerJahrhunderte und Jahrtausende erzählen. Denn im Schnitt wachsen die erstaunlichen Kalkablagerungen nur etwa einen Millimeter in zehn Jahren.

Faszinierende Tierwelt

Auch zur Tierwelt gibt es in der Dechenhöhle und im anliegenden Höhlenmuseum einiges zu entdecken. Wo heute nur noch Höhlenspinnen und Fledermäuse leben, hausten in vergangenen Zeiten Höhlenbären, Nashörner und Höhlenlöwen. Bei Ausgrabungen in der Dechenhöhle fand man das über 212.000 Jahre alte Skelett eines Höhlenbärenbabys und den Schädel eines Nashorns, die beide im Museum ausgestellt sind. Auch gibt es eine Rekonstruktion des Höhlenlöwens sowie zwei lebensgroße Dinosaurier zu sehen, die es im Sauerland tatsächlich gegeben hat.Von den vielen tierischen Höhlenbewohnern wurden bei Ausgrabungen schon auf wenigen Quadratmetern über 2000 Knochen und Zähne gefunden. Wenn man mit geschultem Blick den Originalausschnitt des Höhlenbodensbetrachtet, der im Museum ausgestellt ist, dann erkennt man zwischen Schichten und Steinen auch zahlreiche Knochen- oder Zahnstücke, die auch von Mammuts und Waldelefanten stammen.

Auch Menschen lebten während der Steinzeit in der direkten Umgebung der Dechenhöhle. Neben Steinwerkzeugen und Resten von Feuerstellen wurden bearbeitete Tierknochen gefunden. Neben diesen Artfakten wird in dem Iserlohner Museum auch gezeigt, welche unterschiedlichen Motive und Maltechniken die steinzeitlichen Erdbewohner nutzten, um die Höhlenwände zu gestalten.

Spannendes Ausflugsziel für Groß und Klein

In einem weiteren Teil des Museums wird erklärt, wie eine Kalklandschaft entsteht. Und bei eineretwa 40-minütigen Führung durch die Höhle bekommen die Gäste auch Einblick in die Arbeit von Höhlenforschern. So kann beispielsweise eine archäologische Grabungsstelle besichtigt werden, die die Fundsituation der Höhle veranschaulicht. Zusätzlich zu den vielen visuellen Eindrücken bietet das Höhlenmuseum jedoch noch eine weitere Besonderheit:In einem dunklen Raum können die Besucher die Höhle nicht sehen, sondern hören. Das Klimpern kleinster Wassertropfen wird zu einem Konzert der Natur, und so entfaltet die Tropfsteinhöhle in der Stille eine ganz besondere Wirkung.

Das Museum liegt neben der Dechenhöhle und wurde dort 2006 in einer alten Gaststätte errichtet. Diese und viele weitere Maßnahmen rund um die Iserlohner Tropfsteinhöhle werden unter anderem von der NRW-Stiftung ermöglicht, die jedes Jahr durch die Einnahmen der WestLotto-Glücksspielprodukte in ihrer Arbeit unterstützt wird.

Weitere Informationen und Hinweise zur Anfahrt gibt es hier.