Tokio. . Erneut haben Hacker einen Großangriff auf das Unternehmen Sony gestartet. Ziel war der Zugriff auf 93.000 Online-Zugänge - unter anderem für das Netzwerk der Playstation. Bereits vor einem halben Jahr hatten Hacker Sony-Daten gestohlen.
Ein halbes Jahr nach dem Datenklau-Skandal bei Sony ist der japanische Unterhaltungsriese erneut das Ziel von Hackern. Unbefugte hätten in diesem Monat versucht, sich Zugriff auf 93.000 Online-Zugänge zu verschaffen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Betroffen sei unter anderem das Netzwerk der Spielekonsole Playstation.
Die Konten seien daraufhin von dem Unternehmen gesperrt worden. Kreditkartennummern seien nicht gestohlen worden, teilte Sony mit. Alle betroffenen Nutzer seien per E-Mail informiert und aufgefordert worden, ihre Passwörter zu ändern. "Weniger als ein Zehntel Prozent" der Kunden seien möglicherweise betroffen. Die Sicherheitssysteme hätten eine ungewöhnlich hohe Zahl von gescheiterten Login-Versuchen registriert, sagte Sony-Sprecher Sean Yoneda. Man vermute, dass die Verantwortlichen sich große Datensätze von anderen Unternehmen oder Quellen verschafft hätten. Mit diesen Daten sei dann versucht worden, auf Sony-Kundenkonten zuzugreifen.
Die nichtautorisierten Zugriffe ereigneten sich zwischen dem 7. und 10. Oktober. Betroffen waren Kunden weltweit. Yoneda erklärte, die Kundenzentren hätten im Zusammenhang mit dem Zwischenfall keine erhöhte Zahl von Anrufen erhalten.
Angriff auf Playstation im April
Erst im April hatten Hacker das Playstation-Netzwerk angegriffen und sich Zugang zu mehr als 100 Millionen Kundenkonten verschafft. Das Unternehmen war damals kritisiert worden, weil es sein Netz nicht ausreichend gesichert und Kunden nicht schnell genug informiert habe.
Der Elektronikkonzern Sony war im Frühjahr das Ziel massiver Hacker-Angriffe, bei denen Daten von mehr als 77 Millionen Playstation-Kunden gestohlen wurden. Sony war gezwungen, das Playstation-Netzwerk für fast einen Monat zu sperren. Insgesamt waren rund 100 Millionen Kunden bei den Netzwerken von Playstation, Qriocity und Sony Online Entertainment betroffen. (dapd)