Mae Sot. Weihnachtsaktion für Kriegskinder aus Myanmar: Herr Yu lebt auf dem Campus, um seinen Schülern rund um die Uhr zu helfen.

Zum Abschluss unserer Weihnachtsaktion für Flüchtlingskinder aus Myanmar möchten wir Ihnen noch einen Erwachsenen vorstellen. Herr Yu ist Schulleiter einer der zwei Schulen von Geflüchteten für Geflüchtete, für die wir sammeln und die von der Kindernothilfe unterstützt werden. Auf dem Bild sehen sie Herrn Yu im Lehrerzimmer: ein provisorisches Dach, keine Wände. Ausgemusterte Autositze, ein Gaskocher und – da sind sich alle Lehrerzimmer gleich – Stapel mit Klassenarbeiten.

Thailand ignoriert die Geflüchteten

Herr Yu ist neben seinem Lehrerjob vor allem Krisenmanager. Denn seine Schule im thailändischen Mae Sot finanziert sich ausschließlich über Spenden, denn Thailand akzeptiert zwar Abschlüsse der Schule und sorgt für Impfungen, ignoriert aber ansonsten die Geflüchteten.

Herrn Yu brechen gerade viele Spender weg, da die Akuthilfen einiger Hilfsorganisationen ausgelaufen sind. Und die bereits bewilligten Budgets der langfristig engagierten Organisationen (wie der Kindernothilfe) reichen kaum noch. Denn die Schülerzahl hat sich seit dem Kriegsausbruch in Myanmar verdreifacht – „und nächstes Jahr werden noch mehr kommen“, sagt der 39-Jährige. „Der Krieg dauert an, es geht keiner zurück.“

Lesen Sie hier alle Geschichten zur Weihnachtsaktion für Myanmar:

• Flucht mit 60 Schülern: „Mein Lehrer ist ein Held“
• „Blume“ ist mit neun Jahren geflüchtet
• Wie die Mafia an Flüchtlingskindern verdient
• So holt die Schule Aleyna und Adam aus der Kinderarbeit
• Dieses Gedicht schrieb ein Flüchtlingskind für die erste Liebe
• Dieser Schulleiter arbeitet für die Hälfte des Mindestlohns
• Interview mit Kinder-Botschafterin Valerie Niehaus
• Pyae Pyae ist ein Filmstar auf der Flucht (Checky)

Alles wird knapp. Herr Yu musste sogar das Mittagessen für seine Schüler streichen. Er selbst und seine 15 Lehrerkollegen leben selbst nur von rund 120 Euro im Monat, was nur etwa der Hälfte des thailändischen Mindestlohns entspricht.

Herr Yu hat zudem selbst zwei kleine Töchter, die mit der Mutter weiterhin in Myanmar leben. Er denkt natürlich immerzu an sie. „Aber meine Frau war auch Lehrerin an dieser Schule und weiß, was wir hier tun. Wir beide helfen auf diese Art unseren Leuten, die in Myanmar verfolgt und vertrieben werden. Es gibt außerdem den Plan, dass meine Familie ebenfalls nach Thailand kommt.“ Allerdings sind dafür die Ressourcen zu knapp.

Spendenaktion

So können Sie weiterhin spenden für die Flüchtlingskinder aus Myanmar:
Kindernothilfe e.V.
Stichwort: Myanmar
IBAN: DE43 3506 0190 0000 3103 10
BIC: GENODED1DKD (Bank für Kirche und Diakonie)
Oder spenden Sie direkt: kindernothilfe.de/waz
(mit Spendenbescheinigung. Paypal, Kreditkarte und Onlineüberweisung möglich)