Düsseldorf. Mit mehr als Tempo 300 raste ein 23-Jähriger auf der A3. Weil er im Internet damit prahlte, ermittelt die Polizei nun gegen zwei weitere Fahrer.
Nach einem illegalen Rennen auf einer Autobahn durch Düsseldorf hat die Polizei ein Selfie-Video entdeckt, das bei Tempo 305 vom Fahrer aufgenommen wurde. Der 23-jährige Autofahrer habe sich dabei auf der Autobahn 3 bei Leverkusen auf einem Abschnitt gefilmt, auf dem ein Tempolimit von 120 gilt, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Düsseldorf.
Die Verdächtigen im Alter von 22 und 23 Jahren (externer Link) hätten auf Social-Media-Kanälen mit ihrer Raserei geprahlt. Das betreffende Video sei von der Polizei auf Instagram entdeckt worden, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Es zeige den 23-Jährigen, wie er sich bei Tempo 305 im Auto mit dem Handy in der Hand am Steuer filmte.
Ausgang der Ermittlungen war aber ein anderer Fall: Vor einem halben Jahr hatte laut Polizei ein Zeuge beobachtet, wie sich das Trio auf der Autobahn 46 zu einem gefährlichen, illegalen Rennen über alle drei Fahrspuren zusammengetan habe.
Illegales Rennen: Mit Vollgas durch den A46-Tunnel
Mit ihren PS-starken Boliden seien sie dann mit Vollgas auch durch den Düsseldorfer Tunnel unter dem Uni-Gelände gerast. Dort gilt ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde.
Die Polizei sicherte Aufnahmen aus Verkehrsüberwachungskameras im Tunnel und sah die Angaben des Zeugen bestätigt. Ermittlungen gegen die jungen Hauptverdächtigen aus Solingen, Wesseling und Krefeld begannen. Wie sich herausstellte, hatten sie auch dieses Rennen gefilmt.
Audi RS8 wurde als "Showcar" vermietet
Bei der Razzia wurden nun zwei der drei beteiligten Sportwagen, ein Audi R8, ein Mercedes AMG und ein BMW M3 sowie Datenträger beschlagnahmt (externer Link). Zum Wert der Fahrzeuge mochte die Polizei keine Einschätzung geben. Die PS-Boliden seien zum Teil Privateigentum der betreffenden Beschuldigten oder als Firmenfahrzeug registriert; der Audi RS8 wurde als "Showcar" vermietet, sagte ein Polizeisprecher.
Den Beschuldigten wurden die Führerscheine vorläufig entzogen, zudem wurde ihnen das Führen eines Fahrzeugs ausdrücklich untersagt. Der dritte Wagen sei zwischenzeitlich verkauft worden, berichtete die Polizei. Die beiden 23-Jährigen hätten die deutsche, der 22-jährige die kosovarische Staatsbürgerschaft. (Red./mit dpa)