Essen. Wegen der Corona-Pandemie haben Unternehmen die kontaktlose Lieferung eingeführt. Außerdem ist die Nachfrage um bis zu 50 Prozent gestiegen.
Die Lieferdienste in NRW reagieren auf die drohenden Gefahren der Corona-Pandemie. So hatte etwa der Bringdienst Lieferando schon in der vergangenen Woche die „kontaktlose Lieferung“ eingeführt. Kunden, die ihr Essen bereits online bezahlt haben, bekommen ihre Bestellung vor die Tür gelegt.
Dann soll sich der Fahrer zwei Meter entfernen und erst dann gehen, wenn die Lieferung angenommen wurde. Auch der Getränkeservice Flaschenpost, der Online-Supermarkt Picnic und der Rewe-Lieferservice haben Möglichkeiten der kontaktlosen Lieferung eingeführt, wie Sprecher der jeweiligen Unternehmen bestätigten.
Beim Paketzusteller Hermes gibt es durch die Angabe eines Wunsch-Ablageorts ebenfalls die Möglichkeit, Lieferungen ohne persönlichen Kontakt zuzustellen – das aber nicht erst seit Corona. Kunden können dabei wählen, ob sie ihr Paket vor die Haustür oder etwa in die Garage, die Gartenlaube oder an sonst einem sicheren Ort abgestellt bekommen möchten, allerdings funktioniert auch das nur online. Im Rahmen der Corona-Pandemie sei Hermes allerdings dabei, noch eine weitere Variante der kontaktlosen Paketannahme zu entwickeln, wie ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte.
Wegen Corona: Höhere Nachfrage bei Lieferdiensten
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Während Hermes in der Corona-Krise bislang noch keinen Zuwachs an Lieferungen bemerkt, sieht es bei den Firmen mit Bestellangebot anders aus: Sie verzeichnen erhöhte Nachfragen, besonders bei bestimmten Warengruppen.
So heißt es etwa von Flaschenpost, die Firma habe „auf das Bestellverhalten der Kunden reagiert und auch Artikel aus den Kategorien Haushalt, Drogeriebedarf und Lebensmittel zur Grundversorgung im Sortiment.“ Ebenso stellt Rewe eine „hohe Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitteln, Konserven und Drogerieartikeln fest“.
bringdienst flaschenpost verkauft jetzt auch weihnachtsbäume
Am deutlichsten fasst es André Fertich, Sprecher des Online-Supermarkts Picnic, zusammen: „Wir erleben aktuell einen Anstieg in der Nachfrage um fast 50 Prozent.“ Zwar beziehe sich der Anstieg auf alle Produktkategorien, allerdings würden haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel am stärksten nachgefragt: „Diese Artikel werden bis zu zehn Mal mehr bestellt.“
Hohe Nachfrage, aber keine Lieferengpässe
Die hohe Nachfrage sorgt allerdings auch dafür, dass sich Lieferzeiten, etwa bei Flaschenpost, verlängern: „Nicht in allen Fällen können wir – wie unsere Kunden es von uns gewohnt sind – innerhalb von 120 Minuten liefern.“, bedauert Unternehmenssprecherin Sabine Angelkorte. Allerdings wolle man der „gesellschaftlichen Verantwortung auch und gerade in dieser Situation uneingeschränkt nachkommen“. Die Einschränkung der Servicequalität nehme Flaschenpost daher bewusst in Kauf um sicherzustellen, dass alle Kunden versorgt werden können.
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Angst vor Versorgungslücken müssten die Kunden trotz gestiegener Nachfrage also nicht haben. So erklärt auch Thomas Bonrath, Pressesprecher von Rewe, das Unternehmen sei vorbereitet. Sowohl die Lagerbestände als auch die Häufigkeit der Belieferungen könnten kurzfristig aufgestockt werden. „Die Warenversorgung ist unverändert stabil.“