Hervest..
Der Klapperstorch bringt Babys, der Osterhase offenbar Jungstörche. Nachwuchs gibt es wohl seit Ostermontag im Hervester Storchennest. Erfahrene Beobachter der Adebare notierten eindeutiges Verhalten bei Werner und Luise, wie Würgebewegungen. Sie lassen darauf schließen, das Jungvögel gefüttert werden mit Nahrung, die von den Altvögeln aus der Umgebung herangeschafft wird.
Überrascht von der Nachricht wurde auch Hermann Kottmann. Der Leiter der Lembecker Biostation hatte zu Ostern im Gespräch mit der WAZ noch eine Woche Wartezeit prognostiziert. „Da irre ich mich gern“, freut sich Kottmann, der nun mit vielen Storchenfreunden auf zahlreichen Nachwuchs hofft. Im vergangenen Jahr hatten Werner und Luise ein Einzelkind großgezogen, das auf den Namen „Anke“ getauft wurde.
Bis zu fünf Eiern legen die Störche, die Brutzeit beträgt zwischen 25 und 32 Tagen. Die Brut beginnt erst, wenn alle Eier im Nest liegen. „Dann schlüpfen auch alle in kurzem Abstand und sitzen nicht wie die Orgelpfeifen im Nest“, erklärt Kottmann. Dass es in diesem Jahr schneller ging als erwartet, liege an den frühsommerlichen Außentemperaturen. „Das beschleunigt die Brut.“
Wie viele Storchenkinder im Hervester Horst hocken, werden erst die nächsten Tage zeigen, wenn durch die Teleobjektive der Fotografen die Zahl der Schnäbel sichtbar wird, die sich nach dem Futter der Eltern dem Nest recken. Etwa sechs Wochen dauert die Betreuung durch die Altvögel, dann verlassen die Jungen das schützende Nest.
Werner und Luise sind bei ihrer siebten Brut in Folge erfahrene Eltern, mit Ausnahme des ersten Jahres, als die Jungvögel bei kühler und feuchter Witterung im unzureichend gepolsterten Horst verendeten, gab es alljährlich Jungstörche. Weiteren Kapitel der Hervester Storchensaga können folgen. „Zwölf bis 14 mal brüten sie“, sagt Hermann Kottmann. Nicht mehr brütende Altstörche bleiben in Spanien. Möglich, dass dann der eigene Nachwuchs das Nest bewohnt.
Während in Hervest schon die Aufzucht begonnen hat, warten die Rhader Storchenfreunde noch gespannt auf die Premiere des Paares, das sich in diesem Frühling zum ersten Mal auf dem Horst am Westerfeldweg niedergelassen hat. „Sie brauchen aber definitiv noch ein paar Tage“, legt sich Hermann Kottmann fest.