Essen/Düsseldorf. In NRW gelten strengere Corona-Regeln. Zudem soll bald der Impfstoff für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren ausgeliefert werden.

  • Der NRW-Landtag hat am Mittwoch in einer aktuellen Stunde über die neuen Corona-Regeln diskutiert.
  • Im Hintergrund laufen die Vorbereitung für die Impfung von Fünf-bis Zwölfjährigen. Ab dem 20. Dezember sollen die Impfstoffe ausgeliefert werden.
  • NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erklärte, die Regierung versuche alles, um einen weiteren Lockdown zu verhindern.
  • Thomas Kutschaty, Fraktionsvorsitzender der SPD, forderte die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht und des Corona-Expertenrates.  Zudem sprach er sich für eine Impfpflicht in NRW aus.

"Wir tun alles, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden", erklärte der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch im Landtag. Zudem appellierte er: „Lassen Sie sich um Gottes willen impfen und halten Sie sich einfach an die Corona-Schutzregeln.“

NRW hat eine neue Corona-Schutzverordnung auf den Weg gebracht: So gelten seit Mittwoch nun wieder strengere Corona-Regeln, darunter auch in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine 2G-Pflicht. Am Arbeitsplatz gilt die 3G-Regel. Zudem wurden auch die Bußgelder erhöht.

Corona-Impfung in NRW: Vorbereitung für Fünf - bis Zwölfjährige laufen

Im Hintergrund laufen die Vorbereitung für eine Impfung der Fünf- bis Zwölfjährigen. In Kürze sei mit einer Zulassung von Impfstoffen für diese Altersklasse durch die Europäische Arzneimittel-Agentur zu rechnen, sagte Laumann. Diese Impfstoffe würden voraussichtlich ab dem 20. Dezember ausgeliefert. Er werde die Impfstellen auffordern, bereits jetzt Angebote für Sechs- bis Zwölfjährige vorzubereiten.

Im Landtag sprach NRW-Gesundheitsminister Laumann von den Sechs- bis Zwölfjährigen, für die derzeit die Impfung vorbereitet wird. Das war allerdings nur ein Versprecher, wie sein Ministerium später erklärte. Mit der Altersklasse fünf bis zwölf Jahren folgt NRW der geplanten Empfehlung der Ständigen Impfkommission.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will einen weiteren Lockdown in NRW vermeiden.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will einen weiteren Lockdown in NRW vermeiden. © Marius Becker/dpa | Unbekannt

Grundsätzlich beschrieb Laumann die Corona-Lage in NRW als beherrschbar. Eine Aussage, die Thomas Kutschaty, Fraktionsvorsitzender der NRW-SPD, so nicht stehen lassen wollte. "Wir rennen der Lage hinterher", sagt er. Die in NRW bessere Klinik-Situation als in Bayern habe "mit Glück" zu tun. "Die aktuellen Zahlen sprechen Bände."

Corona in NRW: Opposition kritisiert Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen

Er kritisierte vor allem die Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht, auch weil ein Großteil der Schülerinnen und Lehrer das Tragen der Maske befürworte. Josefine Paul, Fraktionsvorsitzende der NRW-Grünen, beschrieb diese Maßnahme der NRW-Regierung als "Fehler".

Ein höheres Tempo soll es beim Impfen geben, da waren sich die Fraktionen mit Ausnahme der AfD am Mittwoch im Landtag einig. Während die Opposition bei der Schließung der Impfzentren den Fehler bei der NRW-Landesregierung sieht, zeigte die Regierungskoalition mit dem Finger nach Berlin. 

Corona-Impfung in NRW: 100.000 Booster-Impfungen pro Tag

Knapp 100.000 Booster-Impfungen müssten aktuell pro Tag durchgeführt werden. "Und dieser Wert steigt auf 150.000 pro Tag", erklärte Gesundheitsminister Laumann."Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Ausbau des Impfsystems."

So fordert er erneut die Einbindung der Zahnärzte und Apotheker in das Impfgeschehen. "Ich hoffe, dass die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden", sagt er. Hier sei jetzt der Bund am Zug.

Auch Hebammen und Tierärzte sollten nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Vize-Regierungschef Joachim Stamp (FDP) bei den vielen Impfungen mitmachen dürfen. „Ich würde darüber hinaus gehen und das auch für Veterinäre fordern und im Übrigen auch für Hebammen. Weil wir wissen, dass es gerade in der sensiblen Gruppe bei Frauen zwischen 30 und 39 nach wie vor Vorbehalte gibt. Deswegen sind hier Hebammen sicherlich eine Gruppe, die ein großes Vertrauen genießt und ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier zu einer solchen Regelung kommen können“, erläuterte Stamp. (mit dpa)

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