Essen. Kreuzfahrten gibt es angesichts steigender Schiffskapazitäten immer öfter als Schnäppchen: Die Einstiegspreise sinken, dafür steigen die Nebenkosten an Bord. Manchmal kommt dann trotz des günstigen Reisepreises mit der Endabrechung die böse Überraschung.
Flexpreis, Partnertarif, Best offer, Last Minute - auch Kreuzfahrten gibt es angesichts steigender Schiffskapazitäten immer öfter als Schnäppchen. Treibstoffzuschläge sind Vergangenheit und die Preise bröckeln. Auf Costas Katalogneuauflage 2009 prangt unübersehbar der Hinweis „Mit vielen Preissenkungen”. Die „Traumschiff”-Reederei Deilmann offeriert einen Kennlern-Rabatt für Erstfahrer und verdoppelte den Treue-Bonus für Stammgäste.
Glückskabinen oder Garantiepreise haben Hochkonjunktur - wo man sein Haupt letztendlich bettet, erfährt man allerdings erst aus den Reiseunterlagen. Die meisten US-Gesellschaften steuern mit tagesaktuellen Preisen die Auslastung ihrer Flotte. Nachlässe von 50 Prozent und mehr sind aufgrund des schwächelnden Heimatsmarktes nicht selten.
Vollpension inkusive? Nicht überall!
Doch aufgepasst: Manchmal kommt trotz des günstigen Reisepreises mit der Endabrechung die böse Überraschung. Early Bird Breakfast oder Langschläferfrühstück, Lunch, Teatime, Dinner, Mitternachtsimbiss, manchmal auch ein Frühschoppen mit Freibier - Vollpension ist stets inklusive. Aber längst nicht überall! Immer öfter wird für bestimmte Lokalitäten eine „Covercharge” erhoben.
In den Spezialitätenrestaurants von AIDA und TUI Cruises gelten à la carte Preise, für das „Asia” auf der Astor werden 14,50 Euro fällig. Bei den internationalen Reedereien spannt sich der Bogen von 4,95 US-Dollar (für das Burgerrestaurant „Johnny Rockets” von Royal Caribbean) bis hin zu 40 US-Dollar (für ein leckeres Surf & Turf in „Cagney's Steakhouse” auf den NCL-Schiffen).
Getränkepakete schonen die Geldbörse
Bei den Getränken ist die Liste der Extras ebenso lang wie unterschiedlich: Bei AIDA und TUI gibt's in den Hauptrestaurants Softdrinks, Bier und Wein zum Nulltarif, Phoenix inkludiert Säfte und Tischweine, andere beschränken sich auf nicht alkoholische Getränke, die US-Schiffe meist auf Eiswasser und -tee. „All inclusive à la Costa” bietet Softdrinks, Mineralwasser, Bier vom Fass und Hausweine zu Mittag- und Abendessen zum Preis von 11 Euro pro Person/Tag.
Getränkepakete schonen die Geldbörse und werden in den verschiedensten Varianten angeboten. Für Erwachsene ebenso wie für den Nachwuchs. Bei der alkoholfreien Variante gibt's Coke, Sprite, Tonic etc. satt - allerdings nur im Glas.
Kostenfaktor Trinkgeld
Hinter den Kulissen wird derweil an der Kostenschraube gedreht. Kleines Beispiel: Während Sauna und Dampfbad bei den deutschen Veranstaltern - noch - kostenfrei sind (lediglich die Vistamar berechnet dafür 8 Euro und AIDAs exklusive Wellness-Oase schlägt sich mit täglich 15 Euro auf der Bordrechnung nieder, die Sauna ist aber nach wie vor für alle Gäste gratis), muss bei den meisten US-Gesellschaften zumindest ein Spa-Tagespass erworben werden (kostet zwischen 20 und 35 US-Dollar pro Person - Anwendungen gehen natürlich extra). MSC rechnet gar stundenweise ab (15 Euro pro Person bzw. 25 pro Paar).
Trinkgelder sind ein weiterer Kostenfaktor. Bei Transocean, AIDA und TUI Cruises sind sie im Reisepreis eingeschlossen, bei anderen zwar nicht obligatorisch, aber dennoch willkommen. Deilmann, Hansa Kreuzfahrten, Phoenix und Plantours empfehlen zwischen 3 und 10 Euro pro Person und Tag. Internationale Anbieter belasten das Bordkonto automatisch mit einem Serviceentgelt (je nach Fahrgebiet zwischen 6 und 13 US$ bzw. 5 und 6,50 Euro). Ist man mit dem gebotenen Service nicht zufrieden, wirkt ein Gespräch mit dem Hoteldirektor, dem Maître oder dem Kreuzfahrtleiter manchmal Wunder. Klappt auch das nicht, sind Kürzungen oder gar die komplette Streichung möglich.