Hannover. Laut Tui-Chef Friedrich Joussen will der deutsche Reisekonzern bei erfolgreicher Gesamtfusion mit seiner britischen Tochter Tui Travel seine Kapazitäten ausbauen. Außerdem sollen die Spezialveranstalter für Sport- und Studienreisen einen separaten Vorstand bekommen.
Europas größter Reisekonzern Tui setzt bei einem Zustandekommen der geplanten Fusion mit seiner britischen Veranstaltertochter Tui Travel plc auf Expansion. "Wir wollen sowohl bei den Hotels wie bei den Kreuzfahrtschiffen wachsen - und dazu Kapazitäten ausbauen", sagte Tui-Chef Friedrich Joussen dem "Handelsblatt" (Montag).
Er begründete das mit dem bisherigen Ungleichgewicht beider Einheiten: "Die Tui AG besitzt Hotels und Kreuzfahrtschiffe für fünf Millionen Reisende im Jahr, Tui Travel aber schickt 30 Millionen Touristen in den Urlaub - und damit größtenteils zur Konkurrenz."
Tui AG will Tui Travel komplett übernehmen
Die deutsche Konzernholding Tui AG mit Sitz in Hannover hatte die Londoner Reisetochter Tui Travel 2007 unters eigene Dach geholt - aus finanziellen Gründen aber nur gut zur Hälfte. Die daraus entstandene komplizierte Konstruktion soll nun mit dem Komplettzusammenschluss enden. Joussen wies auf den ungebrochenen Trend zu Fernreisen hin.
Zugleich bestätigte er erneut, dass das Geschäft der Spezialveranstalter, die sich auf Sport- oder Studienreisen konzentrieren, künftig einem separaten Vorstand unterstellt werden soll. Dafür vorgesehen ist der bisherige Finanzchef von Tui Travel, Will Waggott. Er soll sie als separates Segment führen und im Wert steigern. Der Bereich macht etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes aus. (dpa)